Xi weiß, dass Trump die Situation grundsätzlich korrekt beschreibt. Das dramatische Ungleichgewicht in der Außenhandelsbilanz und die jahrzehntelange Abwanderung von Industrie-Jobs aus den USA nach China gibt dem zukünftigen US-Präsidenten einen guten Grund, diese Entwicklung mit Schutzzöllen zu korrigieren.
Mit seiner Charmoffensive signalisiert Xi also vor allem Verhandlungsbereitschaft. Er wird ausloten wollen, welche Kompromisse Trump bei seiner protektionistischen Politik einzugehen bereit ist. Und was er dafür verlangt. Verhandlungsmasse gibt es genug. Etwa könnte China im Gegenzug für einen fortbestehenden Zugang zum US-Markt seine Ansprüche auf Taiwan aufgeben. Oder in amerikanische Produktionsstätten investieren.