malandersbetrachtet schrieb am 23.10.2024 15:11:
Das dürfte erst der Anfang sein. Viele Länder Afrikas werden sich derzeit bewusst, dass sie ihre Rohstoffe für viel zu wenig Geld verschleudert. Die neue Multipolarität und Mangellagen werden es ihnen ermöglichen, nicht nur deutlich höhere Preise durchzusetzen,
Multipolarität hat damit nichts zu tun.
Und es ist nicht mal eine Mangellage. Wir sehen da nur eine auf wenige Lieferanten und reibungslose Abwicklung getrimmte Lieferkette, und jetzt ist sie halt gestört und die Firmen brauchen Zeit, die Lieferketten zu diversifizieren.
Wenn das durch ist, gehen die Preise auch wieder runter.
Ich hab echt schon viel zuviele reißerische Artikel gelesen, wo das Ende einer Industrie wegens eines gebrochenen Glieds irgendeiner Lieferkette ausgefallen ist; hier ging's offenbar gleich um alle Industrien.
Erfahrungsgemäß gibt das eine Zeitlang Preiserhöhungen oder Lieferengpässe, die eine oder anderen Firma verschwindet sogar, aber jeder Lieferausfall bedeutet eine Marktnische, in die prompt eine neue Firma hineindrängt, und nach einigen Monaten geht es wieder zurück zur Normalität.
Bei Bauxit dürfte es noch schneller gehen, das ist kein Rohstoff, den zu verarbeiten Spezialtechniken braucht, sondern das kann praktisch jeder Verhüttungskonzern. Die Nachrücker stehen da praktisch schon in den Startlöchern.
sondern auch immer mehr verarbeitende Industrie ins Land zu holen.
Das ist der unwahrscheinlichste Fall.
Guinea braucht die Einnahmen aus den Exporten ja.
Und die meisten Rohstoffländern haben gar nicht die einheimischen Fachkräfte und nicht die Infrastruktur, um ausländische Fachkräfte anzuziehen, die ihnen beim Aufbau der eigenen Industrie helfen.
Das endet meistens damit, dass da jemand eine Fabrik hinstellt, aber die örtlichen Betreiber können diese Fabrik mit Mühe betreiben, aber nicht warten und schon gar nicht modernisieren.
Wir werden solche Preisanpassungen bald auch mit anderen Edelmetallen und Seltenen Erden erleben. Die Zeit postkolonaler Ausbeutung geht zu Ende.
Glaskugel.
Wunschdenken.
Ich kann die Wünsche verstehen, die Rohstoffländer kommen aus ihrer Misere praktisch nie raus.
Aber es wird gewiss nicht über Preissteigerungen geschehen.
Und selbst wenn: Wäre das wirklich wünschenswert, wenn die Herren Korruptokraten der Rohstoffländer plötzlich Milliarden in die Kasse gespült kriegen?
Eigentlich müssten die Länder erst die Korruption loswerden, bevor man ihnen einen Geldsegen wünscht, sonst ist das keine Verbesserung, sondern nur der Anreiz zu noch mehr Gier.