Sich trotz dieser schlimmen Verbrechen weiterhin für Friedensbemühungen einzusetzen und auch das Leid auf der anderen Seite zu sehen, lässt mich meinen Glauben an die Menschheit noch nicht komplett verlieren. Aber das ist auch leider der einzige Punkt, der ein bisschen Hoffnung macht. Die Zeichen stehen auf Sturm. Und besonders erschreckend ist es, wie auch hierzulande die Sprache zunehmend verrohrt, nach Rache gerufen geschrien wird und Stück für Stück die Menschlichkeit verloren geht. Überall nur noch Kriegstreiberei, Propaganda, Diskriminierung, Schadenfreude, purer Hass, Rachegelüste, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Islamophobie, und, und, und - Social Media und der Mainstream (inklusive Kommentarspalten) sind zu einem reinsten Güllebecken verkommen. Ich komme immer mehr zu der Erkenntnis, dass Corona in erster Linie keine grippeähnliche Erkältungskrankheit war, sondern ein Anschlag auf die menschliche Psyche. Jeden gegen jeden. Versöhnliche Töne gibt es kaum noch. Täglich wird uns aufgezeigt, wie dünn der Deckmantel der menschlichen Zivilisation doch eigentlich ist. Es braucht nur ein bisschen Chaos, ein paar Hetze verbreitende Schmierblätter mit Reichweite und schon werden die schlimmsten Instinkte (schlimmer als bei jedem Wildtier) wach. Das alles läuft auf ein riesengroße Katastrophe hinaus, doch keiner ist bereit, etwas dagegen zu tun. Und so nehmen die Dinge eben mal wieder ihren Lauf. Es ist nur noch ein einziges Trauerspiel.
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