Sergijenkos Text zeigt zuerst deutlich - Russland droht mit Gewalt und Krieg, wenn sich seine Nachbarn nicht seinen imperialen Interessen unterwerfen. Alles andere ist Kokolores - jener Vertragsentwurf aus Moskau, von dem bereits im Voraus klar ist, dass er von Niemanden unterzeichnet werden wird. Genau so wie jener vom Autor aufgeblasene Widerspruch zwischen den Interessen der Staaten der EU und den USA.
Im Gegenteil - Putin hat sich mit den USA einen Verhandlungspartner ausgesucht, der ein weitaus härterer Kontrahent als die EU ist. Und Präsident Biden kann sich innenpolitisch kein Nachgeben gegenüber Russland erlauben. Bereits in Sachen NordStream 2 gilt er in der Heimat als viel zu rücksichtsvoll und auf Ausgleich bedacht.
Russland ist wirtschaftlich und militärisch viel zu schwach, um einen dauerhaften Konflikt mit dem Westen durchzustehen. Da helfen auch keine neuen "Wunderwaffen", die angeblich das militärische Kräfteverhältnis nach Osten verschoben hätten. Ein gutes Beispiel ist jener Wunderpanzer Armata, der viel zu teuer und technisch anspruchsvoll, jetzt seit über 10 Jahren entwickelt wird und bis auf wenige Einzelstücke noch immer nicht in Serie gegangen ist. Genau so wird der Zustand der anderen Waffen sein.
Ein neues Jalta - also die Aufteilung der Welt in Einflussphären wird es nicht geben. Das einzige Resultat wird folglich ein noch engeres Bündnis zwischen der EU und den USA sein. Darauf werden bereits die Osteuropäer drängen, die sich durch Russland extrem bedroht fühlen. Und die Ausgaben für Rüstung werden in Europa weiter steigen. Ein Wettlauf, den Russland auf Grund seiner wirtschaftlichen Schwäche niemals gewinnen wird.
So bleibt als Erfolg - Putin konnte mal wieder mit Biden persönlich sprechen.