Christoph Butterwegge: CDU, CSU und SPD haben sich bei der Mittelvergabe am Leistungsprinzip, nicht am Bedarfsprinzip orientiert. Es wurde kaum gefragt, wie hart die Pandemie selbst, die staatlichen Infektionsschutzmaßnahmen und die dadurch mitbedingte Rezession eine Bevölkerungsgruppe trafen oder wie viel diese zum (Über-)Leben brauchte, sondern eher, was sie für den "Wirtschaftsstandort" leistet.
Das kann man so nicht stehen lassen.
Wer ohnehin keiner Erwerbsarbeit nachgeht, dessen *finanzielle* Belastungen durch Lockdowns sind im Allgemeinen auch geringer.
Und da gemäß der neoliberalen Standortlogik erfolgreiche Unternehmer als die Hauptleistungsträger und Arme als Faulenzer, Drückeberger oder Sozialschmarotzer gelten, war klar, wer durch Finanzhilfen, Kredite und Bürgschaften unterstützt wurde und wer noch nicht einmal einen Ernährungszuschlag auf seine Transferleistung erhielt, obwohl die Lebensmitteltafeln im Lockdown geschlossen, die Regale mit preiswerten Lebensmitteln leergekauft und Masken ebenso wie Desinfektionsmittel teuer waren.
Das stimmt ja so nicht. Bis zum Frühjahr waren Stoffmasken erlaubt. Es waren nicht per se preiswerte Lebensmittel sondern bestimmte unhekühlt haltbare Lebensmittel wie Nudeln und Konserven ausverkauft. Brot und Aufstriche/Aufschnitt waren zu jedem Zeitpunkt preiswert und im Überfluss vorhanden.