Solche Artikel sind wertvoll, und informativ, und ein schönes Zeichen dafür, dass man ab und an noch schreiben kann, was man denkt. Besonders schön auch der letzte Absatz - die Populisten haben es mal wieder geschafft, von Leuten gewählt zu werden, die am Ende selbst die Gelackmeierten sind.
Was ich sehr schade finde, ist dass der Artikel sich doch etwas sehr auf eine Seite schlägt, statt gerechtermaßen beide bloßzustellen. Auch Russland ist Großmacht, und nicht einfach nur "gut". Wer sich auf die Seite von Großmächten stellt, ist auch nur ein Bauer.
Warum dieser "die Amerikaner sind böse, also müssen wir Russland in Schutz nehmen"-Reflex? Daniele Ganser sagte mal (sinnbildlich) so schön, man kann Folter und Wirtschaftskriege der CIA kritisieren, und im selben Atemzug auch die Enthauptungen des IS, und eben auch die anderen Machtspiele nicht gut heißen. Mag für einige, die politisch besonders involviert sind, vielleicht schwer zu verstehen sein, ist aber so. Man muss Russland nicht in Schutz nehmen.
Ich kann mich zB. nicht erinnern, dass Zar Putin (darf man doch schreiben, oder?) unter denkenden Menschen jemals als, wie hier geschrieben, "fähig und kooperativ" bezeichnet, und nur zum Buhmann wurde, weil er eine Exportsteuer erhoben hat. Es gab auch links gerichtete, kritische Leute, die ihn von Anfang an einfach als kalten Machtmenschen gesehen haben. Ist ja auch sein Job.
Ich weiß manchmal nicht, wovor ich mehr Angst haben soll... vor offener Konfrontation, oder Kuschelkurs mit Russland. Wenn sich Europa nicht bald auf die eigenen Beine stellt, und diesen populistischen Kindergarten beendet, wird es in beiden Fällen den kürzeren ziehen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (21.02.2017 23:41).