mänsch schrieb am 7. Juni 2002 22:53
> macchiavelli schrieb am 6. Juni 2002 22:53
> > Weil in einigen Bundesstaaten im Nordwesten zu viele Leute Nader
> > gewählt haben, sind diese Bush statt Gore zugefallen, und wir müssen
> > uns jetzt mit seinem Super-Christen-Club rumärgern. Das Theater um
> > Florida hätte es dann nämlich gar nicht gegeben, wenn Gore diese
> > Staaten gehabt hätte, weil sein Vorsprung dann nicht nur nach
> > Stimmen, sondern auch nach Wahlmännern eindeutig gewesen wäre.
>
> der Vorwurf wurde ja den Naderwählern auch gemacht in 2000. Ich
> persönlich kann den nicht gelten lassen. Nicht zuletzt sind durch
> genau diese Verschärfung des Wahlkampfes die Absurdität des
> pseudodemokratischen Two-Party-Systems, ie korrupten Machenschaften
> mit Wählerstimmen, die Kandidatenfinanzierungen etc. wieder eher oben
> auf der Tagesordnung.
Ja und nein. Das Pseudo Two-Party-System ist natürlich bedenklich. So
wie die ganze Wahlprozedur für den Präsidenten generell total
überholt ist. Nicht umsonst haben die meisten anderen ein Volk für
verrückt erklärt, das den mit eine halben Million Stimmen vorne
liegenden Kandidaten zum Verlierer macht. Eine Präsidentschaftswahl
halte ich aber für die idiotischste Form, um mit mehr als zwei
Kandidaten zu arbeiten, wenn man genau weiß, dass der eigene nicht
den Hauch einer Chance hat. Man sollte erst mal eine Basis über
Parlamentswahlen aufbauen. Dann klappt das vielleicht auch
anderweitig. So war es einfach nur stur und unverantwortlich - und
ganz und gar nicht im Sinne von Umwelt.
> Zudem, was hat die Machtpolitik des Bush-Clans mit Christus zu tun...
> Alttestamentarisch ist das at the best...
Richtig. Aber: Als Super-Christen bezeichne ich ja auch nicht die
ganz normalen Gläubigen, sondern die, die meinen, sie wären im
Alleinbesitz der Wahrheit und müssten allen anderen ihre Moral
aufzwingen. Man könnte sie auch als orthodox oder super-konservativ
bezeichnen.
> Jedenfalls traue ich Gore nun auch wieder nicht soweit über den Weg,
> daß er, hätte er den glatten Durchmarsch gemacht, nicht doch das alte
> US-System stabilisiert hätte.
Wieso dieses Misstrauen Gore gegenüber? Er war bisher der
hochrangigste US-Politiker, der etwas in Sachen Klimaschutz getan
hat. Abgesehen davon: Es besteht ein deutlicher Unterschied zwischen
"US-System stabilisieren" und "die USA in einen
100%-umweltfeindlichen weltbeherrschenden Überwachungsstaat wandeln".
> > Live now, worry later ...
>
> wäre nicht meine Haltung, bzw. nicht so oft...
Das ist auch nicht meine Einstellung, sondern die, die ich den
Nader-Wählern vorwerfe, die sich wohl auch erst im Nachhinein darüber
klar wurden, was sie angerichtet haben ...
> macchiavelli schrieb am 6. Juni 2002 22:53
> > Weil in einigen Bundesstaaten im Nordwesten zu viele Leute Nader
> > gewählt haben, sind diese Bush statt Gore zugefallen, und wir müssen
> > uns jetzt mit seinem Super-Christen-Club rumärgern. Das Theater um
> > Florida hätte es dann nämlich gar nicht gegeben, wenn Gore diese
> > Staaten gehabt hätte, weil sein Vorsprung dann nicht nur nach
> > Stimmen, sondern auch nach Wahlmännern eindeutig gewesen wäre.
>
> der Vorwurf wurde ja den Naderwählern auch gemacht in 2000. Ich
> persönlich kann den nicht gelten lassen. Nicht zuletzt sind durch
> genau diese Verschärfung des Wahlkampfes die Absurdität des
> pseudodemokratischen Two-Party-Systems, ie korrupten Machenschaften
> mit Wählerstimmen, die Kandidatenfinanzierungen etc. wieder eher oben
> auf der Tagesordnung.
Ja und nein. Das Pseudo Two-Party-System ist natürlich bedenklich. So
wie die ganze Wahlprozedur für den Präsidenten generell total
überholt ist. Nicht umsonst haben die meisten anderen ein Volk für
verrückt erklärt, das den mit eine halben Million Stimmen vorne
liegenden Kandidaten zum Verlierer macht. Eine Präsidentschaftswahl
halte ich aber für die idiotischste Form, um mit mehr als zwei
Kandidaten zu arbeiten, wenn man genau weiß, dass der eigene nicht
den Hauch einer Chance hat. Man sollte erst mal eine Basis über
Parlamentswahlen aufbauen. Dann klappt das vielleicht auch
anderweitig. So war es einfach nur stur und unverantwortlich - und
ganz und gar nicht im Sinne von Umwelt.
> Zudem, was hat die Machtpolitik des Bush-Clans mit Christus zu tun...
> Alttestamentarisch ist das at the best...
Richtig. Aber: Als Super-Christen bezeichne ich ja auch nicht die
ganz normalen Gläubigen, sondern die, die meinen, sie wären im
Alleinbesitz der Wahrheit und müssten allen anderen ihre Moral
aufzwingen. Man könnte sie auch als orthodox oder super-konservativ
bezeichnen.
> Jedenfalls traue ich Gore nun auch wieder nicht soweit über den Weg,
> daß er, hätte er den glatten Durchmarsch gemacht, nicht doch das alte
> US-System stabilisiert hätte.
Wieso dieses Misstrauen Gore gegenüber? Er war bisher der
hochrangigste US-Politiker, der etwas in Sachen Klimaschutz getan
hat. Abgesehen davon: Es besteht ein deutlicher Unterschied zwischen
"US-System stabilisieren" und "die USA in einen
100%-umweltfeindlichen weltbeherrschenden Überwachungsstaat wandeln".
> > Live now, worry later ...
>
> wäre nicht meine Haltung, bzw. nicht so oft...
Das ist auch nicht meine Einstellung, sondern die, die ich den
Nader-Wählern vorwerfe, die sich wohl auch erst im Nachhinein darüber
klar wurden, was sie angerichtet haben ...