1. Alles wird direkt gewählt, es kann nur einen Sieger geben. Ganz egal, ob der mit 51% oder 80% der Stimmen gewinnt - die Stimmen des Unterlegenen sind in jedem Fall verloren. Es gibt nur Direktkandidaten und keine Listen. Dadurch tut jeder Kandidat alles dafür, um die Stimmen in seinem Wahlkreis zu holen. Ganz egal, wie dumm oder wie schädlich das für's Land oder für die eigene Partei ist, Hauptsache die Macht wird gesichert.
Und von da aus nimmt die ganze Misere ihren Lauf: Es gibt faktisch ein Zwei-Parteien-System, viele Wähler fühlen sich von beiden Parteien nicht vertreten, Alternativen sind nicht möglich, weil chancenlos und den Großteil der Zeit ist die Politik praktisch handlungsunfähig, weil die Partei des Präsidenten keine Mehrheit in beiden Kammern hat und Kompromisse meist unmöglich sind.
Politische Ziele, die bei Wahlen versprochen wurden, sind so kaum durchzusetzen, oft wird nicht einmal der Haushalt ordentlich beschlossen. Größere Gesetzesvorhaben oder gar Verfassungsänderungen sind vollkommen illusorisch.
Regiert wird nur durch Präsidentenerlässe oder den obersten Gerichtshof (je nachdem, wer da gerade "seine" Richter installiert hat).
Demokratisch ist das nicht.
2. Jeder ist käuflich. Ohne Geld ist nichts zu gewinnen. Wahlkampagnen sind irre teuer, Spenden sind in unbegrenzter Höhe möglich und für die wird oft direkte Gegenleistung erwartet. Das gibt es in dieser Obszönität in keiner anderen westlichen Demokratie.