"Männer (werden) nicht nur dazu ermutigt, Gewalt zu übersehen oder zu verharmlosen, nein, sie sind gesellschaftlich dazu erzogen, sich ihr auszusetzen und empfinden Gewalt deshalb auch weniger bedrohlich. Sie spalten sie ab und empfinden sie nicht im Zustand der Bedrohung. Sie erleben die Bedrohung meist erst viel später. Würden sie wie Frauen zusammenzucken und Angst haben, würden sie als Helfer, Retter und Heroen nicht in Frage kommen. Deshalb begeben Männer sich in Gewaltsituationen, vom Krieg über das Erdbeben bis zur Umweltkatastrophe mit Angst- und letztlich sogar Todesverleugnung, damit Frauen von den Folgen der Gewalt verschont bleiben und ängstlicher als sie selber sein dürfen. Deshalb werden weibliche Todesopfer wohl auch immer separat ausgewiesen. Das soll Männer daran erinnern, dass sie in ihrer Beschützerrolle versagt haben.
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Mit jedem zusätzlichen Schutz für Frauen treibt die Linke, die beansprucht, die Sachwalterin von weiblicher Autonomie zu sein, sie immer weiter in die beschützenden Arme des Staates. Selbst im Intimsten, dem erotischen Erlebnis bis hin zum Orgasmus, wird der Staat, vertreten durch den ritterlich-hilfreichen Justizminister, als Beobachter und Beschwerdeempfänger beigestellt. Und der Rächer ist der Staat, womit die Passivität der Frau abermals zum Programm erhoben wird."
Prof. Dr. Gerhard Amendt