...als ich die Story auf Yahoo.de gelesen hab. Besonders als sie die
Amokwaffen erwähnten, bei denen wirklich jeder Pazifist erkennen
kann, daß sie dazu nicht taugen. Wieviel Schuß pro Minute schafft man
denn mit einer Armbrust? Und welche Durchschlagkraft haben
Soft(!)-Air-Waffen? Eben.
Und auch schon in dem Bericht kam es mir so vor, als hätten sich zwei
frustrierte Jugendliche einen Rachplan ausgedacht, um sich zumindest
virtuell an ihren Peinigern(?) zu rächen. Nennt sich Rollenspiel und
wird therapeutisch eingesetzt. Aber heute würde es wohl schon
reichen, das Bild eines Lehrers auf die Dartscheibe zu pinnen (wir
hatten so eine Bildvorlage mal in einer Schülerzeitung, hat nicht mal
den Lehrer gestört) oder eine Puppe mit dem Konterfei des Mobbers mit
eine Böller zu sprengen. Sofort rückt die Schutztruppe an, um die
FDGO zu retten. Wir haben damals mit Malprogrammen "lustige"
Todesarten für diverse unbeliebte Lehrer geschaffen, reichlich
"Teacher Buster" (Danke CCC!) gespielt und sogar versucht die von uns
auf Kassette inszenierte Erschießung eines Lehrers mit einem
C64-Programm und Datasette zu digitalisieren. War nicht so prall, die
Qualität ;-) Ja, auch wir waren Außenseiter, Nerds, Geeks etc. Aber
nicht eine Sekunde hat einer von uns daran gedacht, das in die Tat
umzusetzen. Eine Was-wäre-wenn-Geschichte ist noch kein Planung und
selbst eine Planung ist noch keine Tat.
Was auch immer die Polizei und die Schulleitung dem Rolf B. erzählt
haben, es hat einen augenscheinlich nicht suizidalen Schüler in den
Selbstmord getrieben. Vermutlich wollte man es an die große Glocke
hängen, ihn in de Medien als irren Amokläufer darstellen, hat mit
Schulverweis gedroht und Gefängnis (man kennt ja die GEZ-Werbung, was
da so abgeht), vielleicht hatte er Angst vor der Reaktion der Eltern,
etc. Kurzum: Man hat einem ohnehin schon am Boden liegenden Menschen
nochmal klargemacht, daß sein Leben von jetzt an die Hölle sein wird
und er sich Schulabschluß, Job, Geld, Familie in diesem Leben
abschminken kann. Zumindest wird das so auf ihn gewirkt haben, was
ich gut verstehen kann. In dieser emotional maximal angespannten
Lage, aus der er keinen Ausweg fand (wie auch, in dem Alter fehlt
eben noch Weisheit und Erfahrung mit solchen Sachen), hat er sich
abgesetzt. Der Suizid war vermutlich eine spontane
Kurzschlußhandlung.
Was bleibt also? Ein halbwegs geplanter Amoklauf, der nie stattfinden
sollte. Unfähige Polizei und Schulleitung, die einen angeschlagenen
Schüler in den Selbstmord getrieben haben bzw. keine Anstalten
machen, diesen zu verhindern.
Das liest sich nicht so positiv wie "Amoklauf verhindert"....
D.
Amokwaffen erwähnten, bei denen wirklich jeder Pazifist erkennen
kann, daß sie dazu nicht taugen. Wieviel Schuß pro Minute schafft man
denn mit einer Armbrust? Und welche Durchschlagkraft haben
Soft(!)-Air-Waffen? Eben.
Und auch schon in dem Bericht kam es mir so vor, als hätten sich zwei
frustrierte Jugendliche einen Rachplan ausgedacht, um sich zumindest
virtuell an ihren Peinigern(?) zu rächen. Nennt sich Rollenspiel und
wird therapeutisch eingesetzt. Aber heute würde es wohl schon
reichen, das Bild eines Lehrers auf die Dartscheibe zu pinnen (wir
hatten so eine Bildvorlage mal in einer Schülerzeitung, hat nicht mal
den Lehrer gestört) oder eine Puppe mit dem Konterfei des Mobbers mit
eine Böller zu sprengen. Sofort rückt die Schutztruppe an, um die
FDGO zu retten. Wir haben damals mit Malprogrammen "lustige"
Todesarten für diverse unbeliebte Lehrer geschaffen, reichlich
"Teacher Buster" (Danke CCC!) gespielt und sogar versucht die von uns
auf Kassette inszenierte Erschießung eines Lehrers mit einem
C64-Programm und Datasette zu digitalisieren. War nicht so prall, die
Qualität ;-) Ja, auch wir waren Außenseiter, Nerds, Geeks etc. Aber
nicht eine Sekunde hat einer von uns daran gedacht, das in die Tat
umzusetzen. Eine Was-wäre-wenn-Geschichte ist noch kein Planung und
selbst eine Planung ist noch keine Tat.
Was auch immer die Polizei und die Schulleitung dem Rolf B. erzählt
haben, es hat einen augenscheinlich nicht suizidalen Schüler in den
Selbstmord getrieben. Vermutlich wollte man es an die große Glocke
hängen, ihn in de Medien als irren Amokläufer darstellen, hat mit
Schulverweis gedroht und Gefängnis (man kennt ja die GEZ-Werbung, was
da so abgeht), vielleicht hatte er Angst vor der Reaktion der Eltern,
etc. Kurzum: Man hat einem ohnehin schon am Boden liegenden Menschen
nochmal klargemacht, daß sein Leben von jetzt an die Hölle sein wird
und er sich Schulabschluß, Job, Geld, Familie in diesem Leben
abschminken kann. Zumindest wird das so auf ihn gewirkt haben, was
ich gut verstehen kann. In dieser emotional maximal angespannten
Lage, aus der er keinen Ausweg fand (wie auch, in dem Alter fehlt
eben noch Weisheit und Erfahrung mit solchen Sachen), hat er sich
abgesetzt. Der Suizid war vermutlich eine spontane
Kurzschlußhandlung.
Was bleibt also? Ein halbwegs geplanter Amoklauf, der nie stattfinden
sollte. Unfähige Polizei und Schulleitung, die einen angeschlagenen
Schüler in den Selbstmord getrieben haben bzw. keine Anstalten
machen, diesen zu verhindern.
Das liest sich nicht so positiv wie "Amoklauf verhindert"....
D.