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4 Beiträge seit 29.10.2023

Die FDP ist nicht mehr liberal, sie ist sozialdemokratisch

Scheinbar verstehen es die Leute immer noch nicht. Genauso wie die CDU unter Merkel, die CSU unter Söder ist auch die FDP unter Westerwelle weit nach links gerutscht. Der nationalliberale Flügel unter Alexander von Stahl wurde von Westerwelle nachgerade vertrieben. Übrigens gehörte auch der aus dem Flugzeug gefallene Möllemann in diese Richtung. Die FDP hat sich von liberalen Ansichten so weit entfernt, daß Professor Lucke gar nichts anderes übrig blieb, als die AfD zu gründen. Zur Erinnerung: Die AfD entstand 2013 gegen den Wahnsinn der Griechenland"rettung" auf Kosten des deutschen & des niederländischen [1] Steuerzahlers sowie gegen die sozialistische Kollektivierung von Schulden im Euroraum. Wo war die FDP? Richtig, da war nix zu sehen, die war irgendwo linksaußen spielen. Da kam nix. Und weil von der FDP liberal nix mehr kommt, deswegen gibt es überhaupt die AfD. Und es tut mir schrecklich leid, solche Leute wie Kubicki die fröhlich sozialistischen Politiken das Wort reden haben in einer liberalen Partei einfach nix verloren. Bzw. wo so einer rumkaspert, da gibts keine Liberalität.

Der Linksrutsch der drei vorgenannten Parteien hat eine Leerstelle in der Parteienlandschaft hinterlassen. Und die wurde von der AfD ausgefüllt. So einfach ist das.

Ich kann mir nicht vorstellen, daß die FDP hier noch viel reißen kann. Wenn sie liberale Politik wollen, dann gehen sie zur AfD. Auch nicht perfekt, aber viel besser als die FDP aktuell. Nämlich so, wie die FDP früher mal war. Ganz früher. Als das Telefon kein Whatsapp sondern eine Wählscheibe hatte. Quasi vorm Krieg, ich sag ja nicht welcher...;-) Was will die FDP machen? Wenn sie ihren ubiquitären Sozialdemokratismus ablegen würde, dann wär sie halt so wie die AfD, wenigstens ökonomisch. Also ein Klon davon.

Dann bleibt aber immer noch die nationale Schiene, wohlbemerkt, das war früher eine Paradedisziplin der FDP. Wie will sie denn die Leute wiederholen, von der AfD? Das wird nix, schon gar nicht in Mitteldeutschland. Weggegangen, Platz vergangen.

Keine Ahnung welcher rote Teufel die FDP geritten hat mit dem Ökosozialisten Habeck im Wirtschaftsressort (das hatte früher gern die FDP...) eine Koalition zu machen. Ludwig Erhard rotiert im Grab, wenn er sieht, wer da heute sein Nachfolger ist. Und Otto Lambsdorff auch. In ihrer ehm. KERNKOMPETENZ, nämlich der Wirtschaftspolitik hat sich die FDP heute so dermaßen selbst auf links gestrickt, verludert & verlottert, da gibts ein massives Glaubwürdigkeitsproblem. Und genau dieses Problem hat eine Alice Weidel nicht, als Diplomkauffrau mit Berufserfahrung. Die im Grunde nur das sagt, was Otto Lambsdorff früher auch gesagt hat. Aber so Leute hat die FDP nicht mehr.
Und das geht immer weiter: Früher hatte die FDP auch gerne Außenamt. Genscher. Das ist der nächste Rotationsgrabbewohner wenn der heute die Bärbock sehen müßt, den Taxifahrer hat er ja noch mitgekriegt...

Aus meiner Sicht hat die FDP nix mehr auf der Pfanne. Selbst wenn sie sich von ihrem Linksdrall kurieren würde, was längst nicht ausgemacht ist: So wäre sie halt nur ein müder Abklatsch der AfD.

***

Ansonsten möchte ich der Artikelautorin mitteilen, daß man überhaupt nicht "gegen seine Interessen" wählen kann. Denn die Wahlhandlung IST Ausdruck des eigenen Interesses. Offensichtlich wählen einige Leute nicht so, wie es die Autorin gerne hätte, hätte, E-Bike-Kette. Aber ist dann PPP [2] der Autorin und sonst nichts. Ich unterstelle ja auch keinem Wähler der Ökosozialisten, daß er "gegen seine Interessen" wählen würde. Der will ja schon genau den Mist, den diese Leute verzapfen. Warum Leute irgendwas wählen, ist gerne Gegenstand einer sog. "Wahlforschung", aber von einem normativ-systemischen Standpunkt die völlig falsche Frage: Denn wir praktizieren aus guten Gründen GEHEIME Wahlen. Und da muß niemand neben dem Kreuzchen auf dem Wahlzettelchen einen persönlich unterschriebenen Gesinnungs & Rechtfertigungsaufsatz beilegen: "Warum ich, Hansi Müller, diesmal SPD gewählt habe." Nix da. Nada. Jibbet ned. Sondern es gibt ein Kreuz auf einem Zettel und das ist die WILLENSBEKUNDUNG des Wählers, AUSDRUCK SEINES Interesses.
Oder soll ich jetzt den Spieß rumdrehen und sagen: "Diese Ökozozialistenwähler von den Grünen, die wählen gegen ihr eigenes Interesse, im Grunde wollten die eigentlich alle AfD wählen." Man erkennt die Lächerlichkeit derartiger Schwurbeleien, war jetzt nur ein exemplum debit, mein ich nicht ernst.

Also, diese rhetorische Schwurbelfigur vom "die wählen ja Antiego" lassen wir wir mal schön weg. Denn die Autorin meint eigentlich: "Die wählen nicht so, wie ich es gern hätte, Menno." Heul doch Schantall! mehr fällt mir dazu echt nicht ein.

Cavendish & Dakota

[1] Und in den Niederlanden gibts übrigens auch eine "AfD", schon etwas länger, seit 2006. Die heißt dort PVV.

[2] Persönliches Problempech

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