Ein Urteilsvermögen muss man sich erarbeiten - und der vorsätzliche oder fahrlässige Verzicht darauf ist ein wesentlicher Fehler. Mit ihm verpasst man nämlich mehr als bloß meine Argumentation. Besonders Beiträge wie der von Berberjesus sollten sich das noch einmal überlegen.
Mir wird also kurzerhand einfach das Urteilsvermögen abgesprochen, obgleich gerade mein Text ja durchaus davon zeugt. Ich gehöre wahrlich nicht zu den Totalabwieglern von irgendwelchen tatsächlich berechtigten Anliegen. Man sollte sich aber über die Berechtigung und den richtigen Weg unterhalten können. Wer so voller scheindifferenzierter Überzeugung wie Peter Schuster ist, der sollte vielleicht auch mal in einer stillen Stunde sein eigenes Urteilsvermögen hinterfragen. Dem Autor passt das Urteil der Kommentatoren zur Gesamtthematik und zu seinem Geschwurbel nicht. So holt er dann zum fröhlichen Rundumschag aus. Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wie das der Sache/seinem Anliegen dienlich sein sollte.
Im Übrigen halte ich es - wie andere Kommentatoren auch - für völlig infam, die Frauenbewegung mit ihrer langen Historie mit dem modernistischen Genderbewegungsquatsch in einen Topf zu werfen. Den entsprechend "bewegten Frauen" würde ich nebenbei bemerkt auch tunlichst dazu raten, vor allem Anwältinnen Ihrer eigenen Angelegenheiten zu bleiben und sich nicht in eine vermeintliche Querfront der Diskriminierten einzureihen. Stattdessen wäre ein gedeihlicher und konstruktiver Austausch mit der "Männerbewegung" rat- und heilsam. Geschlechtsgemeinschaft ist (sowohl im engeren als auch im weiteren Sinne) besser als binärer und nonbinärer Geschlechterkampf.
Wir Männer sind alle Söhne von Müttern. Und wir lieben Frauen. Wir wollen ihnen nichts Schlechtes. Ich möchte mich darum auch nicht - wie die Artikelüberschrift suggeriert - als Opponent der Frauen(bewegung) titulieren lassen. Die historische Frauenbewegung war deshalb so erfolgreich, weil sie sich in der Regel immer das prinzipielle Wohlwollen des "bösen Patriarchats" erhalten hat. Ein Teil war der in vielen Fällen durchaus berechtigte Kampf gegen ebendieses, ein anderer Teil war das relativ größzügige Gewährenlassen durch ebenjenen, ach so schlimm-patriarchalen "Feind". Wer übles Patriarchat im Jahre 2021 bekämpfen möchte, solle sich meiner Ansicht nach darum auch zuvörderst nach Afrika, Kleinasien und auf die arabische Halbinsel begeben. Hier in Mitteleuropa und insbesondere in Deutschland kämpft man nämlich hauptsächlich gegen weit offene Türen. Das ist nur begrenzt sinnvoll.