Die NATO erhielt durch den russischen Angriff auf die Ukraine Zulauf durch zwei neue Mitglieder, die das Militärbündnis stärken. Außerdem rüsten die NATO-Mitglieder stärker auf - auch die, die sich das Geld sonst gerne gespart haben. Deutschland bestellt heute so schnell F-35, wie es 2020 Impfstoff bestellt hat.
Der Angriff auf die Ukraine durch Russland verschiebt den Fokus weg von der Wirtschaft hin zu den militärischen Fähigkeiten, was nicht verwundern dürfte - auch nicht den Kreml. Daher knirscht es etwas im Wirtschaftsbündnis EU. Eine äußere Bedrohung ist aber nicht unbedingt geeignet, einen einigermaßen funktionierenden Verbund auseinander zu treiben. Es kann auch das Gegenteil passieren. Und falls Ungarn austreten sollte, würde das die EU keineswegs schwächen. Aber Orban - und Erdogan - machen sowieso nur etwas Theater aus innenpolitischen Gründen.
Russland hingegen ist wirtschaftlich von China abhängig und militärisch auf Lieferungen aus Nordkorea und dem Iran angewiesen. Da kann immerhin nichts zerbrechen, da es sich nicht um feste Bündnisse handelt. Der Bündnispartner Armenien wurde durch Russland im Stich gelassen. Auch im Verhältnis zu Weißrussland hat Russland an Macht verloren.