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  • Guckstu

mehr als 1000 Beiträge seit 18.03.2024

Re: Die NATO wird wichtiger, die EU aber nicht unwichtig

arce schrieb am 27.08.2024 19:02:

Guckstu schrieb am 26.08.2024 23:29:

Aber warum erwartest du, dass die EU einen Frieden sichern kann, wenn jemand von außen ernsthaft mit einem Krieg beginnt, sogar einem ganz simplen Eroberungskrieg? Gegen einen Eroberungskrieg richtest du mit Pazifismus rein gar nicht aus, der Aggressor nimmt sich nur einen Staat nach dem anderen, bis er entweder seinen Appetit gesättigt hat (unwahrscheinlich), an inneren Problemen zerbricht (ganz böse Kollateralschäden in den Staaten, die besetzt werden), oder bis er eben militärisch gestoppt wird.

Putin führt keinen Eroberungskrieg, der über die Ost-Ukraine hinausgeht.

Natürlich nicht. Das tut kein erfolgreicher Imperialist, man macht seine Eroberungen eine nach der anderen.

Er will ein Jalta 2.0 mit der USA.

Und mit China, nebenbei bemerkt.

Aber ja, das will er. Und er meint, Russland könnte doch Europa und Afrika haben, die USA die Amerikas, und China Asien, keiner redet dem anderen in seiner Einflusssphäre drein.

Das wäre dann der Rückzug von USA und auch Kanada aus der NATO.
Ich glaube, er hat die militärische Schlagkraft der EU unterschätzt. Oder die war zu dem Zeitpunkt, als er diese Weltaufteilung vorgeschlagen hat, noch nicht so geeint, wie es sich heute darstellt.

Aber so wie es das erste Jalta nur am Ende des WWII geben konnte, wird es für das Update einen neuen Weltkrieg brauchen!!

Jalta 2.0 wird es nicht geben, weil die Amis dann ja ihren europäischen Einfluss aufgeben müssten.

Dafür werden die US-Amis schon Sorgen.

Nee, das wäre gegen jedes Interesse der USA.
Der Einfluss auf die EU lässt gewiss nach, und die Amis stemmen sich (natürlich) dagegen, aber wenn sie die Europäer gegen die Russen im Stich lassen, haben sie sofort einen Einfluss von Null und nichts davon gewonnen.
Warum sollten sie das tun?

(Russland und China natürlich auch)

China will Taiwan und Zugang zu den Weltmeeren.
Was sie danach wollen, wissen sie womöglich selbst noch nicht. Vielleicht nichts, aber jeder Staat mit militärischer Dominanz entwickelt irgendwann imperialistische Impulse, selbst wenn er eigentlich keinen Imperialismus will.

China ist im Grundsatz ja eigentlich auch nicht imperialistisch, aber es muss seine Ehre und seine Interessen verteidigen, und das läuft dann de facto wieder auf Imperialismus hinaus.

Bei den Amis ist es ähnlich, nur dass sie statt Ehre und Interessen die Demokratie und ihre Interessen verfolgen. Aber andere Staaten dauerhaft unter Kontrolle bringen ist eigentlich nicht ihr Ding, sonst hätten sie das längst mit Mexiko gemacht.

Und man sieht auch schon, wie die ganze Welt zum Schlachtfeld wird.

Putin macht Krieg in der Ukraine, China will Krieg gegen Taiwan (und traut sich bisher nicht), die Amis machen Drohnenterror ohne dauerhafte Dominanz und Krieg gegen Terrorstaaten wie den IS, aber nichts davon macht die ganze Welt zum Schlachtfeld.

Was schwache, aber unabhängige Staaten Richtung BRICS+ treibt, weil sie sich davon Sicherheit versprechen.

Nee, es geht nicht um Sicherheit, die suchen nach Wegen, der Dominanz der Großmächte etwas entgegenzusetzen.
BRICS in welcher Form auch immer funktioniert da aber nicht gut genug, die Beteiligten haben zu viele Interessengegensätze, als dass sie daraus etwas durchgängig Schlagkräftiges machen könnten, weder diplomatisch noch militärisch.

Es formiert sich eine Anti-EU unter Britischer Führung, die Russland von der EU abtrennt.

Russland hat sich längst von der EU abgetrennt!
Das war politisch mit dem Einmarsch in der Ukraine, und wirtschaftlich mit den Unregelmäßigkeiten bei den Gaslieferungen, seither gilt Russland als unzuverlässig, politisch wie wirtschaftlich, und sehr viel gründlicher kann man sich von einem Ex-Partner nun wirklich nicht trennen.
Die Briten hatten mit beidem nichts zu tun, die haben nur der Ukraine das Kämpfen ermöglicht; aber hätten die Briten das nicht getan, hätte man Russland politisch trotzdem nicht mehr über den Weg getraut.

Und es kann gut sein, dass nach dem NATO-Eintritt, der EU-Austritt folgt.

Wer will denn aus der EU austreten?
Momentan gibt es keinen. Selbst die Leute, die den Brexit nachmachen wollten, sind mittlerweile sehr still geworden.

Das Kriegsgeschei vdLs kann durchaus den Hintergrund haben, die Skandinavier und Polen in der EU zu halten, weil die nur solange weiterhin drin bleiben, wie die EU die NATO-Doktrin trägt.

Keiner dieser Staaten hat auch nur vage Andeutungen gemacht, dass sie aus der EU rauswollen.
Herrje, Norwegen müsste überhaupt erst eintreten, um austreten zu können, hast du deine These überhaupt mal einem Realitätscheck unterzogen?

Die Deutsch-EU wird an internen Kriegen untergehen.

Ganz gewiss nicht. Militärische Auseinandersetzungen will wirklich niemand, höchstens Rebellengruppen, die es aber nie geschafft haben, EU-Staaten gegeneinander Krieg führen zu lassen (wie auch).

Die Achse Berlin-Paris zerbricht gerade endgültig. Französische Politik-Berater haben einen Krieg noch in diesem Jahrhundert angekündigt bzw. als wahrscheinlich erklärt, wenn Berlin weiterhin französische Interessen ignoriert.

Belege bitte.
Sonst ist das Ganze wirklich unglaubwürdig.

Russland ist genauso wie GB, Frankreich und eingeschränkt Schland eine europäische Macht, daher ist jeder Konflikt derer intern, unabhängig von der aktuellen politischen Gruppierung.

Deutschland hat in der EU viel Einfluss, aber wäre es auch nur halb so dominant, wie du postulierst, hätte man den Ungarn längst die Gelder gestrichen.
Nee, diese These ist längst widerlegt.

Nur die USA brauchen die NATO um in Europa präsent zu sein. Die anderen Mächte sind es auch so.

Welche "anderen Mächte"???

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