szul schrieb am 12.12.2024 17:23:
_TomB_ schrieb am 12.12.2024 15:41:
marasek schrieb am 12.12.2024 14:30:
Von weit größerer Bedeutung für Russland ist die Kontrolle der Nordostpassage, da diese auch für China an Bedeutung zunehmen wird und man sich auf diese Weise für China wertvoll halten kann.
Nordostpassage ist nur ein Schlagwort des ewigen Plumpsklos namens Russland.
Die Passage bringt sogar im Binnenverkehr Russlands sehr wenig, die Russen jazzen es seit Jahren hoch, aber kaum jemand nutzt es, seit 2019 stagniert das Frachtvolumen, welches eh nie besonders groß war.
Die Passage ist weiterhin nicht das ganze Jahr frei und bedarf spezieller Frachtschiffe oder Begleitung durch Eisbrecher. Und das ist teuer.Die eisfreie Zeit auf der Nordostpassage
nimmt durch die Klimaerwärmung immer mehr zu,
während der Weg durch den Suez-Kanal
immer gefährlicher und somit teurer wird...Aktuell meiden viele ausländischer Schiffe die Passage
wegen der Sanktionen gegen Russland
(dabei spielen auch die Auflagen der Versicherer mit hinein),
was sich aber mit einem Ende des Krieges auch wieder ändern wird.
Vor 10 Jahren gab es gewissen Anstieg, vor allem durch Subventionen russischen Binnentransports, ab 2019 Stagnation, auf mickrigem Niveau. Bei eigenem Transport erreichen die Russen nicht mal die Hälfte der geplanten Umschlagsmengen.
Im Spitzenjahr 2021 wurden nicht mal 5% der Transporte durch ausländische Redereien durchgeführt. Seit 2022 ein Einbruch. Etwas über 20 Schiffe kommen pro Jahr aus China. Das wars.
Wird mittlerweile der Krieg für jeden geplatzten Wunschtraum der Russen als Ausrede benutzt?
Es geht nicht nur um Schiffe, die ganze Schieneninfrastruktur Russlands ist bis an eine Handvoll Prestigestrecken eine Katastrophe, die Häfen in ihren Umschlagmöglichkeiten mickrig. St. Petersburg als wichtigster Hafen mit vernünftiger Anbindung erreicht beim Frachtumschlag die Werte Danzigs. Im Vergleich mit wirklich großen Häfen Europas stinken die Russen ab.
Es werden wenige Schiffe der Arc Klassen, sagen wir mal 3 bis 7, in Auftrag gegeben, welche für des Seegebiet benötigt werden, denn auch wenn die Passage paar Monate frei ist, müssen die Schiffe gegen Treibeis und manchmal auch Packeis gewappnet sein. Wenn sie in solches geraten, dann sind 3 Knoten die maximale Geschwindigkeit, wenn die Arc Klasse mit der Eisdicke fertig wird. Das zeigt, dass die Passage noch sehr lange keine normale Route sein wird, in welcher auch Ein- oder Zweihüllenschiffe ohne Armierung fahren können. Sie ist schlicht unberechenbar. Und Konventionalstrafen sind weit bitterer als der längere Weg im Süden.
Dazu kommt, dass die Russen auch dort das Seerecht brechen, weil sie in der Arktis willkürlich die 12 Meilen Zone ausweiten und internationale Meerengen als Binnengewässer definieren. Redereien wollen Sicherheit auch abseits irgendwelcher Angriffe, und diese bietet Russland nicht. In der Ostsee greifen die Russen zum willkürlichen Verschieben der Grenzbojen, das baut bestimmt Vertrauen auf.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.12.2024 22:48).