In Russland sicher nicht. Weder Putin noch die Kommunisten sehen das so. Denn diese haben Putins Partei unlängst am meisten zugesetzt. Zwar unterstützen sie Putin im Ukraine-Konflikt als auch in seinem Kurs Richtung Westen. Das war's aber schon.
In Weißrussland sieht es anders aus. Hier haben 82 Prozent in der Volksabstimmung 1991 für den Erhalt der Sowjetunion gestimmt, mehr als in Russland und der Ukraine. Lukaschenko bot ihnen genau das: eine Sowjetunion mit Wahlrecht und wohldosierter Meinungsfreiheit. Um diese 82 Prozent herum lagen auch immer seine Wahlergebnisse. Durchaus wohlwollend kommentiert von der Prawda.
Dann aber die Aufstände: die waren vom Westen gesteuert, aber nicht nur. Lukaschenko hatte eine Situation geschaffen, in der er anders hätte handeln müssen. Seit diesen Aufständen ist er völlig von der Rolle und stößt alle vor den Kopf, jetzt auch die KP mit dem Verbot der Prawda. Nur weil sie seinerzeit über die Proteste berichtet hatte, die längst abgeflaut sind. Aus reiner Rachsucht macht er sich jetzt auch die KP zum Feind. So langsam ist er untragbar und das merken sie in Weißrussland in zunehmendem Maße.
Inwiefern dieser Selzer in der ganzen Geschichte eine Rolle spielt, ist nicht eindeutig beantwortbar. Muss man abwarten.
Gruß Artur