Eine "perfekte Lösung" kann es nicht geben. Entweder man lässt eine intersexuelle Person bei Frauenwettkämpfen zu, dann haben Frauen pauschal einen Nachteil, den sie mühevoll durch noch härteres Training ausgleichen müssen.
Oder man packt pauschal Intersexuelle in Männerwettkämpfe, wo sie wiederum chancenlos sind, weil sie nunmal nicht ganz die Muskelmasse aufweisen und unterdurchschnittlich Testosteron im Körper haben.
Bei den Paralympics kann man aber AUCH keine Intersexuellen mitmachen lassen, wenn sie körperlich unversehrt sind, d.h. weder gelähmt noch einzelner Körperteile verlustig oder sonst irgendwie physisch eingeschränkt. Und WENN eine intersexuelle Person die Bedingungen erfüllt, an den Paralympics teilzunehmen, gelten die gleichen Fragen wie oben: in Frauenwettkämpfen wären Frauen benachteiligt, in Männerwettkämpfen Intersexuelle.
Es gibt auch viel zu wenige Intersexuelle, die zudem auch allesamt nicht "standardmäßig" ausfallen, als dass es sich a) lohnt einen Intersexuellenwettbewerb zu führen und b) diesen auch nach vergleichbaren Bedingungen fair zu gestalten. Auch wäre dann die nächste Frage zu stellen, ob auch Transsexuelle teilnehmen dürften oder nicht, d.h. Männer, die sich wie Frauen fühlen und entsprechend haben Eingriffe vornehmen lassen und umgekehrt.
Am Ende ist die pragmatischste Lösung vielleicht, Intersexuelle "ohne Wertung" an sportlichen Wettkämpfen antreten zu lassen. Sprich: eine intersexuelle "Frau" dürfte dann zwar an einem Frauenwettkampf teilnehmen, erhält aber keine Medaille. Oder aber es gibt eine Medaille, aber nur zusammen mit der bestplatzierten biologischen Frau, d.h. die aktuelle Silbermedaillenträgerin beim Frauenboxen bekommt Gold, die Bronzemedaillenträgerin Silber, die Viertplatzierte Bronze - und Imane eben bekommt auch Gold, weil "erster Platz".