Danny Geue schrieb am 19.07.2024 11:43:
Wir haben weder nur Patriachat, noch nur Matriachat, noch sollten wir nach nur einem streben - wir haben, unser Wesen ist Geschlechtspolarität - wir sollten streben zu werden, wer man ist.
Indem er Frauen Bildung und politische Mitbestimmung verweigert, vertritt Nietzsche klar eine einseitig patriarchalische Position.
Im übrigen glaube ich nicht, das Nietzsche da einen blinden Fleck hatte, vielmehr das er ganz klar den Naturzustand erkannte und wie dieser kulturell zu unterdrücken gesucht wurde, auch durch die "Emanzipation des Weibes":
Nein, das ist eben kein Naturzustand, sondern ein gesellschaftliches Verhältnis auf einer bestimmten historischen Entwicklungsstufe (der Neuzeit bzw. der bürgerlichen Gesellschaft). Noch im Mittelalter gab es Frauen als Handwerksmeister und Gesellinnen, die auf Wanderschaft gingen. Das wurde erst in der frühen Neuzeit zunächst verpönt und dann abgeschafft.
"Das Weib, je mehr Weib es ist, wehrt sich ja mit Händen und Füßen gegen Rechte überhaupt: der Naturzustand, der ewige Krieg zwischen den Geschlechtern gibt ihm ja bei weitem den ersten Rang."
Besser kann man nicht zeigen, wie sich Nietzsche hier verrannt hat: Wo gibt es in der Natur einen "Krieg zwischen den Geschlechtern"? Männliche und weibliche Tiere sind schon allein zur Arterhaltung zur Kooperation gezwungen.