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  • Marwolf2004

mehr als 1000 Beiträge seit 11.09.2004

Re: Gesellschaft teilen und sie beherrschen ...

lifeinpink schrieb am 30. September 2015 12:38

> ... ist das Kalkül des Regierens.

Nein, das ist das Kalkül des despotischen Regierens, wie es
Machiavelli definiert hat. Wenn du teilen und herrschen als gültige
Vorgehensweise des Regierens betrachtets, gibst du damit den
Politikern auch den Freibrief, genau das zu tun.

> Du sagst, du bist ein besorgter Bürger, auf keinen Fall politisch
> rechts einzuordnen, gehst aber gegen Schwächere in Stellung,
> vorverurteilst sie und grenzt sie aus. 
> Was bitte ist denn daran nicht rechts? Warum, wenn du dich von den
> machthabenden Politikern verraten siehst, unternimmst du nichts gegen
> sie, sondern suchst dir einen schwächeren Sündenbock?

1) Ich habe es doch glaube ich sehr deutlich gemacht: Ich denke nicht
in so primitiven Strukturen wie Links oder Rechts. Wer nur in rechts
und links denken kann, sollte sich um eine Karriere als Wegweiser
bemühen.

2) Wieso spricht du mich direkt an? Ich rede allgemein von den Leuten
und den zu erwartenden Reaktionen, nicht von mir selbst. Zumindest
ist mir nicht bewußt, jemals ein Flüchtlingsheim abgefackelt zu
haben. Aber vielleicht weißt du ja was, was ich nicht weiß.

3) Ich suche mir keine Sündenböcke, oder Grenze jemanden aus. Ich
habe glaube ich sehr dezitiert die Politik kritisiert. Die Politik
des Wegschauens, die Politik des Zulassens, die Politik des Abwälzens
auf die eigenen Bevölkerung.

Nur, Freund der Berge, verrate mir mal eines: Was genau kann man denn
gegen eine solche Politik tun? Appelle an die Vernunft wurden wohl
genug an die Politik gerichtet. Und sie werden es immer noch. Nur
hört man dann meistens: Ihr seit doch alle rechts. Dumme Sache, oder?
Reden bringt also nichts, weil die Politik nicht zuhören will. Was
also dann? 

> Beantworte (dir) bitte folgende Fragen:
> Warum machen sich Leute auf den Weg aus Krisenregionen nach
> Deutschland? Wer ist (auch historisch) für die Zustände in den
> Heimatländern der Flüchtenden verantwortlich? 
> Wer profitiert von den aktuellen Zuständen in den Krisenländern? 

Was genau soll an der Frage jetzt so neu oder innovativ sein? Weiß
doch eh jeder, der die Scheuklappen nicht bis an die Hirnhaut
getrieben hat, wer dafür verantwortlich ist: Entweder
US/NATO-inszenierte Angriffskriege (Irak, Afghanistan, Libyen,
Syrien...), oder IWF-inszenierte Wirtschaftskriege (alle anderen)

Ok, das mögen jetzt große Begriffe sein. Aber ich kann dir dafür ganz
genau sagen, wer nicht daran Schuld ist und wer nicht davon
profitiert: Z.B. die 56-Jähige, die jetzt aus ihrer Wohnung
geschmissen wird, weil man Platz für Flüchtlinge braucht.

Und da möchte ich doch deinen Hinweise bezüglich "schwächerer
Sündenböcke" mal insofern relativieren, als dass ich nicht mehr so
genau erkennen kann, wer hier wirklich der Schwächere ist, wenn auf
der einen Seite Leute, die sich nichts zu schulden kommen haben
lassen, einfach mal so aus ihrem Lebensmittelpunkt gerissen werden,
auf der anderen Seite Flüchtlinge von - na sagen wir mal ungewissem
Status - mit einem Verve und einer Vehemenz fordern, sich doch das
Asylland aussuchen zu können. Logischerweise das, wo es die meiste
Kohle gibt.

Aber meine Unfähigkeit, hier die Dinge richtig zu erkennen, liegt
wahrscheinlich an meinem Unvermögen, in so bestechend klaren
Strukturen wie Recht-Links zu denken. 

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