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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

Kern

Aus Sicht Israels ist es ein Krieg, der seine Existenz bedroht.

Nein. Niemand in Israel glaubt ernsthaft, die Hamas könne die Existenz des israelischen Staates bedrohen. Wer das behauptet, beteiligt sich am Legitimationsdiskurs für ein unsägliches Geschehen, das allen kriegs- und völkerrechtlichen Regulierungen Hohn spricht.

Längst verteidigt sich Israel auch nicht mehr - das war vielleicht in den ersten zwei Tagen der Fall -, sondern rächt sich, bestraft. Das sagen die Scharfmacher auf der israelischen Seite ja auch explizit. Und diese Rache geht auf Kosten von über 2 Millionen Zivilisten, ist für diese teilweise tödlich.

Im Grunde spielt es keine Rolle, was genau im Fall des Spitals passiert ist, wobei es die Redlichkeit gebieten würde, auch zu erwähnen, dass es schon vor dem nun in Frage stehenden Fall von der israelischen Luftwaffe angegriffen wurde. Das ist dokumentiert. Tatsache ist, dass die Israelis über zwei Millionen Menschen die Lebens-Mittel abgeklemmt haben und es daher auch ohne Bombardierung täglich Opfer gibt.

Der Hamas-Aufstand war eine sehr hässliche Sache, aber er ist nun niedergeschlagen. Man könnte, wenn man denn wollte, durch Verhandlungen die Lage beruhigen. Stattdessen erhöht man mit der Fortsetzung der Bombardierung stetig die Gefahr einer Ausweitung des Krieges auf andere Akteure. Ohne dass diese Fortsetzung am Kern des Problems, von Pany hier ignoriert, auch nur das Geringste änderte. Die Autochthonen, die Palästinenser, werden nicht verschwinden. Sie können auch nirgendwo hin. Israel muss, wenn es solche Katastrophen nicht mehr erleben will, einen Modus Vivendi für alle finden. Den gäbe es. Israelis sind doch in allen anderen Angelegenheiten äusserst kreativ. Warum in diesem Zusammenhang nicht?

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (19.10.2023 19:00).

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