... sondern sie einfach kommentarlos weiter verbreiten.
Das ist aber kein Journalismus. Journalismus gibt dem mündigen Leser soviele Zusatzinformationen wie möglich, damit er sich ein umfassendes Bild machen und sich mit den gegebenen Hinweisen selbst weiter darüber hinaus informieren kann. Als Journalist sammelt man also nicht einfach bequem, mühelos und salopp Extrempositionen ein und wirft sie dem Leser an den Kopf.
Denn wenn man Propaganda ohne Zusatzhinweise verbreitet, dann liegt der Verdacht nahe, dass man sich die "Informationsverengung" der Propaganda zu eigen macht und den Manipulationsversuch am Leser mitträgt. Wer als Journalist derartig seine Leser veralbert, sollte sich nun mal nicht Journalist nennen und muss sich genau dafür auch kritisieren lassen - das ist nun mal die Basis der Meinungsfreiheit.
Es stellt ja auch kein journalistisches Angebot dar, wenn man einfach Werbesendungen konkurrierender Unternehmen zusammenstellt und aufzählt - was soll der Leser mit so einem Unfug anfangen? Wenn ich die Selbstdarstellung zweier konkurrierender und betrügerischer Bitcoin-Unternehmen auf einer Seite abdrucke, dann erfährt der Leser nichts darüber, dass deren Geschäftsmodelle als betrügerisch eingeschätzt werden und warum das so ist.
MFG/Z