Abtrünniger Zauberer schrieb am 07.05.2024 20:17:
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Die "Antifa" ist eine notwendige Reaktion auf die Bedrohung durch Nazis. Natürlich gibt es auch noch andere Idioten als Nazis. Der Hauptunterschied liegt darin, dass Gewalt und Mord fester Bestandteil und Ziel der Ideologie der Nazis ist. Antifa richtet sich gegen diese Gewalt und gegen dieses Morden. Jeder überzeugte Demokrat ist automatisch Antifa - wenn auch vielleicht nicht organisiert. Das ist unser kleinster gemeinsamer Nenner - Nazis never again.
Und dann gibt es da doch noch einen qualitativen Unterschied. Von einer mordenden Antifabande hab ich jetzt nix gehört - von mordenden Nazis allerdings schon sehr oft.
Und das organisiert "Antifa" Jagd auf Nicht-Nazis macht hab ich auch noch nie gehört. Nazis die andere Gruppen jagen (Ausländer, Obdachlose, Punks, Homosexuelle, Trans...) gibt es dafür sehr oft. Organisiert, aus Demos heraus, von Nazitreffpunkten aus...
Von daher doch - die "Antifa" ist besser in allen Fällen. Der Vergleich ist hahnebüchen.
Och, wenn du auf dem WGT verprügelt wirst, weil du dich weigerst ein Konzert einer angeblich rechten Band (was eben nicht stimmt..) und auch homophoben Band (was nun wirklich absoluter Unfug ist..) mit Trillerpfeifen zu sabotieren oder wenn da Steine auf die Stadtbahn fliegen, in der neben ein Paar wenigen Nazis auch sehr viele unbeteiligte Menschen sitzen oder wenn da Nazis von einer "Antifa" mit Hämmern verkrüppelt werden und es gibt darüber auch noch Jubel bei anderen Antifa-Gruppen, dann ist das wirklich kein Deut besser als das, was die SA damals veranstaltet hat. Ist genau der gleiche Mist, nur eben mit inversem Vorzeichen.
Ich komme neben selber aus einer linken/autonomen Ecke und hab meine Jugend (und auch einige Jahre danach) in besetzen Häusern, auf Wagenplätzen und in Wohnprojekten usw verbracht - nur halt nicht als "Siff- und Sudelpunk" (eine Selbstbezeichnung, nebenbei...) und auch nicht als "Pöbel und Gesox" - sondern eher in der Straight-Edge/Hardcore/Crust Ecke damals. Und ich hab die Veränderungen in den Antifa-Gruppen (kannte die Leute ja fast alle näher..) auch direkt mitbekommen, die von einem eher "höchst legalen" (*hust* möglicherweise leicht illegales macht man nicht im Namen der Antifa und auch nicht als "organisation". Schon aus Eigenschutz...*hust*) Verein fürs Spuckikleben und zum Verteilen von Infomaterial, zum Organisieren von Demos usw. etwas mutiert ist hin zu einem intoleranten "Aktionistenverein". Wobei da der große Umschwung vor allem kam als die "Antideutschen" da Ende der 90er und Anfang der 2000er die Szene erst unterwandert und dann nach und nach übernommen hatten. Da gabs dann nicht nur plötzlich Fahnengesudel mit Nationalfahnen aus den USA und so, da wurde dann auch plötzlich Gewalt gegen Menschen akzpetiert und gut geheisen. Wobei sich da dann in Folge auch lustigerweise das Erscheinungsbild von Antifas und Nazis immer mehr angenähert hat, genau wie teilweise der Ton und der Duktus der Zeitschriften... und zwischen Antifas mit ihrer jungle World und Konkret usw. und Identitären Zeitschritften kann man heute oft nur noch das Vorzeichen ihrer Pamphlete unterscheiden. Wobei: Die Nazi-Hipster bei den Identitären legen offiziell wohl auch angeblichen Wert auf Gewaltfreiheit, trainieren natürlich "nur zur Selbstverteidigung". Aber eigentlich sind das nur noch Lippenbekenntnisse, genau wie bei vielen der Antifa-Gruppen. Die keine Skrupel haben Gewalt gegen Menschen zu beklatschen und zu bejubeln. "Trifft ja dann die richtigen" und so...
Was die "Hammerbande" an geht:
https://de.wikipedia.org/wiki/Dresdner_Linksextremismusprozess
Schöne Linksammlung dazu...