In Zeiten von Falschnachrichten war es absehbar, dass ein heftiger Streit darüber entbrennen würde, wer hinter den Kapitol-Unruhen steckt. Die Online-Plattform The Intercept berichtet, rechte Medien nähmen Sullivans Präsenz als Zeichen dafür, dass antifaschistische Agitatoren für die Gewalt verantwortlich waren, weil sie Trump-Unterstützer angestachelt hätten. Linke Aktivisten hätten Sullivan jedoch schon vor Monaten rausgeworfen, da er entweder ein rechter Infiltrator oder ein gefährlich naiver Amateur sei.
Man muss hier nur mal die Kommentare im Forum zu einem Bericht über Trump lesen. Da treten Leute im Dutzend auf, die sich stramm revolutionär-links bis anarchistisch geben und selbst auch so bezeichnen, die felsenfest hinter Trump stehen, weil sie ihn für den revolutionären Vorkämpfer der verelendeten proletarischen Massen gegen das "kapitalistische System" halten. Und selbst wenn er das nicht sein sollte, dann sorgt er zumindest dafür, "dass sich der US-Imperialismus demaskiert". Daher ist es denen auch völlig egal, an wessen Seite sie kämpfen. Die Weltrevolution hat wichtigeres zu tun, als sich den Kopf darüber zu zerbrechen, ob der Feind meines Feindes wirklich mein Freund ist oder eher doch nicht. Und wenn die Weltrevolution dann gesiegt hat, dann kann man sich immer noch um diese Frage kümmern.
Wie sagte meine Oma, eine alte Bäuerin, immer: Die Verrückten können sich alle die Hände reichen.