Im Prinzip kann mans auf das reduzieren:
Was wäre geschehen wenn der Schütze Babbit durch die Tür hätte kommen lassen?
Kein Mensch weiß es, weil sich die Frage nie stellte, aber der Schütze hatte halt keine Informationen, die einen anderen Eindruck erweckten als den einer unkontrolliert eskalierenden Bedrohungssituation mit Einsatz paramilitärischer Mittel auf der Gegenseite.
Was man in so einer Situation NICHT macht, ist: sich ans Fenster stellen und rausschauen, was geht.
Normalerweise würde man erst in die Luft schießen, aber ob das in dem Tumult überhaupt wahrgenommen worden wäre, ist fraglich genug, um in der konkreten Situation keine Rolle zu spielen.
Für den Schützen war es einfach die Frage: schieße ich jetzt, oder lasse ich es bleiben und bin in 5 Minuten entweder gelyncht, oder in 5 Tagen wegen meines Versagens meinen Job los, bin in U-Haft, und jeder im Land kennt mein Gesicht, meinen Namen, und weiß wo meine Familie wohnt?
Leute mit Spezialausbildung zum Einsatz in akuten Krisensituationen handeln, und zwar nach eingedrilltem Protokoll, statt lange abzuwägen. Ist bei Rettungsassis oder Feuerwehr nicht anders.
Was da passiert ist, war ein Automatismus der Kategorie "wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um".
Es ist wie bei der Pressekonferenz während dem Endkollaps des NS, als ein britischer General gefragt wurde, ob seine Soldaten die Anweisung hätten, Hitler, falls sie ihn fänden, lebend gefangenzunehmen oder ohne Umschweife zu erschießen.
Er sagt: "I'll leave that to the individual soldier."
Und damit gab er exakt das wieder, was passiert wäre.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (16.01.2021 21:55).