Eigentlich hätte man meinen können, dass Merkel die ideale Kanzlerin für eine Verbesserung der Beziehungen mit Moskau sein könnte. Sie spricht Russisch, sie hat in Moskau wissenschaftlich gearbeitet, sie hat die DDR erlebt und sie weiß sicher, dass Putin im Grunde deutschfreundlich ist.
Tja, die "ideale Kanzlerin" und die Sache mit dem Hund.
Obwohl die Altkanzlerin Angst vor großen Hunden hat, lies der Putin damals 2007 seinen Hund permanent herumlaufen und an der Merkel schnüffeln.
In der Sprache der Diplomatie wollte der Putin die ostdeutsche Merkel demütigen und zeigen, wo der Hammer hängt. Selbstverständlich hatte er von der Schwäche der Kanzlerin gewusst und selbstverständlich konnte er auch ihre Angst sehen. Und sonst läuft da auch nicht permanent der Hund rum.
Das die Russen/ die UdSSR nicht viel von den Ostdeutschen gehalten hatten, zeigten auch die 2+4 Gespräche von Gorbatschow/Eduard Schewardnadse mit den Deutschen.
Obwohl die frei gewählten Repräsentanten der DDR mit am Tisch saßen, wurden die von der UdSSR ignoriert. Alles wurde mit der BRD ausgehandelt.
Auch die Versprechen holten die sich von der BRD ab. Nein, ein Versprechen die NATO nicht zu erweitern, gehörte nicht dazu. Das kann ein Deutschland auch garnicht alleine entscheiden oder verhindern.
Die Nato-Erweiterungen fanden dann unter Schröder, der ja ein ausgesprochener Putin-Freund war, und Merkel statt.
Bei der UdSSR lief die Sache nicht so gut. Die ersten, die den Gorbatschow beim Wort nahmen, waren die Balten, die wollten so schnell wie möglich raus.
Nach dem Zusammenbruch hatten die Russen mit den Georgiern (unter Eduard Schewardnadse) dann schnell gekloppt.
Aber sonst herrschte noch eitel Sonnenschein zwischen den Brudervölkerns.
(Sonst hätten die Ukrainer kaum ihre Atomwaffen übergeben.)
Der gute Vlad hat aber Russland mittlerweile richtig in die Grütze geritten und sorgte auch für die Entfremdung der Ukraine.
War da noch was? Waren nicht bald danach die nun freien osteuropäischen Staaten an die Nato angeschlossen worden und gab es keine neutrale Pufferzone mehr – wobei nur die Ukraine schutzlos blieb, nur auf eigene Kraft angewiesen?
Eine skurrile Sicht der Dinge. Die Ukraine hatte lange Zeit eng mit Russland kooperiert und ging immer mehr bergab, während sich die anderen Osteuropäischen Staaten positiv entwickelten. Russland konnte den Ukrainern keine positive Perspektive bieten, so dass die sich immer stärker emanzipierten. Als "Dank" gab es dann das Puppenspiel und die Annektion der Krim.
Es ist schon eine ziemlich kranke Sicht, hier von Pufferzonen und damit Völkern zu sprechen, die irgendwie den Puffer zu spielen und Anderen zu gefallen haben.
Wie sollen wir mit Putin sprechen? So von Herrenmensch zu Herrenmensch?
Mit Lineal und Zirkel über die ganzen kleinen Völker hinweg, wie damals Kaiser und Zar?
Machen wir die Kleinrussen (Teil der Ukraine) zwangsweise zu Jubelpersern und Fußabtretern eines großrussischen Reichs, das selbstverständlich von Moskau regiert wird?