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  • tallinn

mehr als 1000 Beiträge seit 01.04.2004

Re: gegenreaktion

Ich habe mich angesichts der These des OP gefragt, wo ich eigentlich
zur Hilfsbereitschaft erzogen worden bin und kam auf meine
christliche Erziehung, die Werte, die mir innerhalb meiner
Religionsgemeinschaft beigebracht worden sind. 

Ich habe in der Schule neben dem Religionsunterricht auch noch
Philosophie gehabt, darunter auch mindestens eine ganzes Jahr lang
Ethik, und dabei gelernt, dass Philosophen anders als die Religionen
sich überhaupt nicht auf eine Ethik einigen konnten, und das schon
mehrere tausend Jahre lang. Von denen gibt's also keine moralische
Orientierung. Also kann da jeder, für den Hilfsbereitschaft kein
positiver Wert ist, behaupten, dass das sein gutes Recht sei, die
Dinge so zu sehen. Und kann für diese Haltung sogar immer noch
mindestens einen berühmten Philosophen zitieren. Sogar der OP kann
das für seine Haltung.

Wer sich mit Ethik in der Philosophie beschäftigt, kommt mit
zeitgenössischen Philosophen zu dem Schluss, dass Ethik sich rein
durch Nachdenken nicht erschliesst.

Also muss es das Herz richten. Neudeutsch heisst das Empathie. Ein
Fremdwort für viele.

Beiden grossen Kirchen in D standen und stehen unerschütterlich zu
Flüchtlingen und Fremden. Diese Haltung hat in Ostdeutschland mit
seiner übergrossen Anzahl an konfessionslosen Menschen
nachvollziehbar nur schwache Wirkung.

Was wird eigentlich im Fach Ethik, dass ja mittlerweile als Ersatz
von oder Ergänzung zum Religionsunterricht mehr und mehr angeboten
wird, unterrichtet?

Du findest meine Argumentation nur dümmlich, weil Du ein falsches
Bild von den Kirchen hast, wie sie heute und hier sind.

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