Robert_Windhager schrieb am 06.08.2024 14:53:
Wer auch nur einen Hauch Ahnung hat von Geographie, Strategie und (amerikanischer) Außenpolitik, sieht sofort, dass von Korea über Japan, Taiwan, die Philippinen usw Amerika versucht, China im 3. Weltkrieg abzuschnüren und zu ersticken, genauso wie das zB die Briten immer wieder mit ihren Feinden (vor allem in Europa) gemacht haben.
China's Expansion im südchinesischen Meer ist ein verzweifelter strategischer Versuch, dieser Erstickung irgendwie zu entkommen.Ob das jetzt gut oder böse, illegal oder legitim ist, hängt vor allem vom Blickwinkel ab.
Vom Blickwinkel der nach Weltdominanz strebenden Nato ist das natürlich abgrundtief böse.
Interessant. "Verzweifelt" ist ein Wort das selten benutzt wird um Chinas Politik zu beschreiben. Und wer sich ein wenig mit Geographie, Strategie und Geschichte (gerade bezüglich der Briten und ihren Blockaden in Europa) auskennt weiß das man die Frage stellen muss was denn passiert wenn ein Blockade in der ersten Insellinie unmöglich wird.
Vor dem 1. Weltkrieg baute Deutschland eine Flotte um eine Blockade deutscher Häfen unmöglich zu machen. Als Konsequenz verlegten die Briten ihre Blockade in den englischen Kanal und die Nordsee zwischen Bergen und den Shetland-Inseln. Im 2. Weltkrieg eroberte Deutschland Norwegen, die Blockadeposition aus dem 1. Weltkrieg war damit verhindert. Die Briten verlegten ihre Blockade in das was heute die G-I-UK Linie genannt wird.
Es gibt viele Engpässe an denen man den chinesischen Handel abwürgen kann, z.B. die Straße von Malakka. Wenn es also um Handelssicherung geht zahlt China mit seiner Politik im Südchinesischen Meer einen hohen Preis für eine bestenfalls teilweise funktionierende Lösung.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.08.2024 15:26).