bickerdyke schrieb am 12.07.2024 13:34:
Es war übrigens auch eine genau so bewusste Entscheidung gegen "Ausrede", denn dass es sich um Diktatoren handelt ist ja unstrittig und nicht erfunden.
Aber wie du sagst, wäre es der Grund und nicht die Begründung, müssten sie gegen alle Diktatoren vorgehen.
Muß man das? Sollte man das? Darf man das? Immerhin verbietet es doch die UN-Charta? Ach ja, Wertewesten.
Was im Wertewesten ja so gerne ausgeblendet wird: Die Länder waren vorher stabile Gesellschaften. Ja, sicher nicht die besten, und im Irak, Syrien oder Libyen zu leben war sicher nicht der größte Hauch der Freiheit. Man muß aber die Frage stellen, was denn die Menschen dort nun gewonnen haben, nachdem der Wertewesten zwei Diktatoren weggebombt und einen angeschossen hat: Drei völlig zerstörte Länder, in denen Chaos und Anarchie herrschen, mit zivilen Opferzahlen, die alle Verbrechen der Regime völlig in den Schatten stellen
(wobei gerade bei Hussein viele seiner Verbrechen mit Wissen und Billigung der USA stattfanden). Das ganze dann auch noch verkauft als „humanitäre“ Intervention - zynischer geht es ja kaum.
Vielleicht sollte der Wertewesten einfach mal die Realität wieder als das Maß der Dinge nehmen - und nicht irgendwelche faden Wertevorstellungen vor sich her tragen. Nicht jede Diktatur ist die schlechteste Lösung für manche Länder und eine Einmischung führt nicht selten zu absoluten Katastrophen.