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  • Porcupine17

mehr als 1000 Beiträge seit 14.07.2012

Re: Es gab genug Mahner und Warnungen.

Dampflokomotive schrieb am 12.07.2024 10:12:

Bis vor etwa zwei Wochen wurde hier im Forum noch geschrieben, dass das alles Schwachsinn ist. Der Dollar ist und bleibt das Maß aller Dinge.
Und jetzt das: Selbst die US-Finanzministerin sagt, dass weltweit gerade "entdollarisiert" wird und das die USA schwer in Bedrängnis bringt.
Dass, wo man vor kurzen noch belächelt wurde, ist knallharte Realität: Die Chinesen schaffen es gerade, mit einer dafür völlig ungeeigente Währung den Dollar zu verdrängen.
Was passiert denn erst, wenn es eine geeignete Währung gibt? Wie diese Brics-Währung? Vor kurzen noch ein lachhaftes Konstrukt, jetzt etwas, was den Politikern echtes Kopfzerbrechen bedeutet.

Und wieso das alles? Weil man meinte, wegen einen kleinen Krieges ein hartes Sanktionsregime zu fahren und gleichzeitig Geld als Waffe zu benutzen. Man meinte arrogant, man könne alle alten Regeln ignorieren, die Welt spiele nach deren Pfeife. Alle Fachleute und Kritiker haben genau das Szenario vorhergesehen, was wir gerade erleben. Der "globale Süden" zieht sein Geld ab, kauft keine US-Dollar mehr.

Beim Euro ist es übrigens genauso krass, wenn nicht schlimmer.

Der "globale Süden" hat nie Dollar "gekauft". Er hat in Dollar gehandelt (und tut es noch immer) weil dies einfach die stabilste frei verfügbare internationale Währung mit dem benötigten Volumen war (der Schweizer Franken ist z.B. auch sehr stabil, hat aber nicht die benötigte Geldmenge).

Was "diese BRICS-Währung" angeht: wie soll das funktionieren? Wie der Euro einer gemeinsamen Zentralbank? Da müssten China und Indien die Kontrolle ihrer Währung abgeben, das sehe ich nicht. China lehnt ja schon die freie Konvertierbarkeit des Yuan ab, eben weil es die Kontrolle haben will.

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