Es ist fraglich, ob Staatsschulden Superreiche begünstigen. Einen Staat finanzieren kann nur Geldschöpfung, wie ich weiter unten schrieb, Steuern können nur umverteilen.
Wenn Staatsschulden dazu dienen, festliegende Ersparnisse zu mobilisieren, um sozial sinnvolles zu leisten, ist eine Umverteilung vom Steueraufkommen auf die Geldbesitzer gerechtfertigt. In der Regel sind dies Banken. Die Staatsschulden sind die vorrangige Sicherheit der Geschäftsbanken, eben weil eine Zentralbank immer Geld nachschießen kann. Ein gänzlich schuldenfreier Staat könnte im Kapitalismus nicht überstehen, weil seine Banken aus dem Ausland heraus angegriffen würden.
Dergestalt dienen Staatsschulden sogar einer Eindämmung der Finanzialisierung, die ja dazu führt, das Aktienpreise selbstreferenziell steigen, und bspw. Aktiengesellschaften eigene Aktien aus Furcht vor feindlichen Übefnahmen aufkaufen, anstatt zu investieren und/oder Löhne zu erhöhen.
Stillliegende Mittel zu aktivieren, um Gutes zu tun, ist besser als Ausgaben einzuschränken, wie es die FDP will.
Derzeit ist Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern ungemein gering verschuldet. Das gilt auch für andere Zeiten: zur Zeit der €-Krise hatte Deutschland eine Schuldenquote von 84% des BIP, heute von nur 64%!
Und dies trotz aller Corona-Maßnahmen, mit denen Betrieben Ausfallentschädigungen gezahlt wurden, und trotz der Stützung der Energiepreise während des Ukrainekriegs.