...mensch könnte dies auch als ein Argument für die unausgeglichene deutsche Handelsbilanz lesen. Nur ist etwas faul, wenn ein Volk nicht den vollen Gegenwert dessen, was es produziert im Inland konsumiert bzw. investiert. Die Differenz wird schlicht ins Ausland und an inländische Kapitalisten verschenkt. Hierzu auch:https://www.telepolis.de/features/Wahlkampf-mit-Defiziten-6206712.html
Das leuchtet vielleicht dem Arbeiter nicht unmittelbar ein, der in Dingolfing Autos für den Export zusammenschraubt, aber wenn er gefragt wird, wieso die größte BMW-Fabrik in China und die zweitgrößte in den USA stehen, und wem die gehören, könnte ihm ein Licht aufgehen. Höhere Löhne und höhere Staatsausgaben würden helfen, das volkswirtschaftliche Ziel eines ausgeglichenen Außenhandels zu erreichen. Christian Lindner propagiert heute Sozialabbau, um die "deutsche Wettbewerbsfähigkeit" zu steigern. Absurd.
Weitere populäre Irrtümer: Fast jeder glaubt, er habe Geld auf der Bank (zumindest am monatserstem), fast jeder glaubt, der Steuerzahler finanziere den Staat. Tatsächlich hat jeder sein Geld in den Taschen anderer und dies zu einem unbekanntem Mehrfachem. Die Zinsen bringt nicht der Klapperstorch. Und tatsächlich kann der Steuerzahler nichts finanzieren, der Staat Steuergelder lediglich umverteilen, gegebenenfalls über die Zeit gestreckt. Finanzierung bedeutet, dass Geld hinzukommt, und das Geldschöpfungsmonopol hat der Staat.
Es wäre misslich, wenn wir Heutigen ausschließlich mit dem monetärem Gegenwert der 40 Mark, 20 €, auskommen müssten, die unseren Groß- und Urgroßeltern 1948 jeweils in die Hand gedrückt bekamen.
Problematisch ist nur, dass dieses Monopol weitgehend an private Banken delegiert ist, während die rasch wachsende Finanzialisierung die Realwirtschaft erstickt und soziale Kosten treibt. Hierzu auch: https://www.telepolis.de/features/Geld-fuer-die-Zukunft-6226965.html