So stimmt er [Ruttig] nicht in den Chor der Erleichterung und der "Gut so"-Reaktion über den Abzug aus Afghanistan ein:
Äh, welcher Chor denn? In den europäischen Relotius-Medien war vielmehr fast unisono von einem Verrat an der afghanischen Bevölkerung die Rede. Der Tenor war, es sei unverantwortlich jetzt das Feld zu räumen. Ruttig macht keine Ausnahme sondern repräsentiert die Regel.
Immerhin gibt er explizit zu, dass sich der Alltag der Bevölkerung bei Weiterführung des Krieges, dann nominell ohne externe Einmischung, nicht änderte. Mit anderen Worten, dass er auch schon gegenwärtig unerträglich sei.
Auch wenn man die religiös verbrämte Diktatur, die den Talibans vorschwebt komplett ablehnt - besser als der heutige Zustand ist ihre, wohl kaum zu verhindernde Machtübernahme alleweil. Und ab dann könnte innerafghanische Geschichte wieder ihren Lauf nehmen. Solange fremde Mächte im Land ihr Unwesen treiben, ist sie blockiert.