Die DDR war bei den Revolutionen damals eine Spätberufene. Hätten die ehem. sozialisitischen Bruderländer nicht vorher revoltiert und dann niicht ihre Grenzen geöffnet, wäre in der DDR nicht viel passiert. Man saß in Ost-Berlin scheinbar fest im Sattel und konnte sich auf seine Hauptstadt verlassen. Richtig rund ging es damals zuerst im Süden der DDR, von der sich dann langsam die Proteste ausbreiteten.
Eine Aufarbeitung der DDR-Diktatur und des Sozialismus fand nie statt. Man begnügte sich damit, die Spitze zu entmachten und wegen der Mauertoten anzuklagen.
Durch die Gauck-Behörde sorgte man dafür, dass die Opfer des Unterdrückungsapparats sich über ihre Kartei und ihre Bespitzelung informieren konnte und verhinderte mit diesem Instrument, dass das alte Unterdrückeregime den Ostteil der BRD unterwanderte.
So blühte schnell wieder eine Ostalgie, die von den Günstlingen des alten Systems befeuert wurde. "Es war ja nicht alles schlecht.." (Wer sich hingegen solche Sprüche über das Dritte Reich leistet, der bekommt gleich in die ganz braune Ecke.)
Nebenbei unterschlägt er wie selbstverständlich die von den amerikanischen und europäischen Gegnern ins Werk gesetzten Bemühungen um das ökonomische und militärische Niederringen der seinerzeitigen sozialistischen Staaten
Das typische Versagergefasel. Darin war man schon in der DDR richtig klasse. Der Kartoffelkäfer als biologische Kriegsführung der USA. Der "Antifaschistische Schutzwall", der nur die Panzersperren in der verkehrten Richtung hatte.
Aber nicht nur die Amis, sondern auch die Russen (Moskau) bekam sein Fett weg.
Jede Unbill, die das DDR-Regime seinen Bürgern zumutete, war angeblich aus Moskau befohlen. Daher schlitterte die SED auch in die Graubwürdigkeitskrise, als der Gorbatschow ausdrücklich jedem Satellitenstaat erlaubte seinen eigenen Weg zu gehen. Das war der wirkliche Grund für den Zusammenbruch der DDR.
Das immergleiche Muster, mit dem das Scheitern sozialistischer Experimente - egal wo auch immer - von "Kritikern" wie Piper begründet wird, besteht darin, fernab jeder detaillierteren Befassung mit den ökonomischen und politischen Voraussetzungen und den daraus resultierenden politischen Zielsetzungen und praktisch-politischen Handlungen das jeweilige Geschehen und dessen mehr oder weniger sich häufenden und aus dem Ruder laufenden Probleme als für eine sozialistische Entwicklungsperspektive generell typischen Verlauf zu behaupten und - weil einem vorausgesetzten moralischen Ideal widersprechend - zu denunzieren.
Betrachten wir jenseits diese Gefasel die Sache einmal nüchtern: Das heutige Russland ist eines der rohstoffreichsten Länder der Welt. Die UdSSR hatte es, nach anfänglicher Unterstützung durch die USA, selbst einen sehr großen Sprung in Industrialisierung, einschließlich der Landwirtschaft, geschafft und konnte sowohl dem Dritten Reich, als auch der USA paroli bieten. Die Ukraine war die Kornkammer Europas. Der osteuropäischen Kulturkreis ist zwar entwicklungstechnisch, etwas schlechter als der Westen, aber weitestgehend deckungsgleich.
Mit anderen Worten: Die damalige zweite Welt hätte auch gut ohne erste und dritte Welt existieren können. Sie verfaulte nach einem fulminanten Start aber innerlich.
Dass sich Linke über den Kapitalismus und seine lediglich für eine kleine Minderheit wirklichen Wohlstand und Reichtum mit sich bringende Funktionsweise
In der sozialen Marktwirtschaft der BRD waren aber praktisch alle Bürger reicher, alles ihre ideologischen Konkurrenten in der DDR. Irgendwelche Kolonien zum Ausbeuten hatte man in West-Deutschland nicht.
Die sozialistische Planwirtschaft hat nach Auffassung ihrer marktwirtschaftlich orientierten Kritiker endgültig abgewirtschaftet. Diesen vernichtenden Schluss ziehen sie aus der bloßen Tatsache, dass die Planökonomien dem Konkurrenzdruck ihrer kapitalistischen Gegenspieler auf die Dauer schlichtweg nicht standhalten konnten.
Hä? Wir reden hier über zwei unterschiedliche Systeme, die zwar parallel, aber unabhängig von einander existiert haben. In Osteuropa haben die Bürger alle der Planwirtschaft und dem Sozialismus den Laufpass gegeben, weil das System in der jeder Beziehung viel schlechter war. Die Markwirtschaft hat den großen Vorteil flexibel auf Änderungen reagieren zu können, was eine Planwirtschaft nicht kann.
Das funktionierte zwar hinlänglich, wie an den Leistungen der ehemaligen staatssozialistischen Ökonomien abzulesen war, die dem Westen immerhin gigantische Rüstungsanstrengungen wert waren, um die störende sozialistische Konkurrenz in die Knie zu zwingen.
Was muss man dafür eigentlich geraucht haben? Der Warschauer Pakt hatte eine viel größere Armee. (z.B. mehr als das Doppelte an Kampfpanzern.) Die Russen pflegten dazu die Tradition politische Konflikte in Europa militärisch zu lösen. (Ungarn-Aufstand, Prager Frühling). Da kam die NATO um ein Nachrüsten nicht herum.
Ein nüchterner Vergleich:
Sozialisitische Planwirtschaft führt zu:
1.) Einem autokratischen und totalitären System, denn eine kleine Gruppe von Leuten legt fest, wer welche Güter in welcher Menge zu produzieren hat. Weil diese Führer vor allen Dingen die Massen ruhig stellen wollen, wird wie in der DDR auch Mal ganz groß auf den Umweltschutz geschissen oder Mängel und Fehler werden entsprechend vertuscht.
2.) Jede Planung führt zwangsläufig zu Planungfehlern und damit zu einer Mangelwirtschaft. Sind die Preise zudem staatlich festgelegt, entwickelt sich eine Schattenwirtschaft mit Seilschaften, Korruption und Diebstahl. Diese Schattenwirtschaft war in der DDR sehr ausgeprägt.
3.) Hat man "Vollbeschäftigung", dem jeder, unabhängig von seiner Leistung, ein gute Gehalt bekommt, entwickelt sich Schmarotzertum. Diese wiederum wirkt sich fatal auf die Arbeitmoral aus. Wenn der "Kollege" für das Beinehochlegen, das selbe Gehalt bekommt, dann haben nur wenige Grund, mehr als das absolut Notwendige zu tun.
Die Produktivität der DDR-Betriebe, im Vergleich zu ähnlichen Betrieben im Westen, was lausig.
Folgen:
Um den ganzen Zauber etwas eindämmen zu können, versuchte man einerseits mit sehr viel Propaganda den "neuen sozialistischen Menschen" zu schaffen. (Der Blöde, der lachend die ganze Arbeit macht.) Anderseits wurde der Repressionsapparat immer stärker, um obige Auswüchse wenigsten teilweise eindämmen zu können. Solche Apparate haben aber die Eigenschaft sich zu verselbstständigen und einen Staat im Staat zu bilden. Die Stasi hatte dort fast jeden Bürger bespitzelt.
Nein, da möchte ich nicht hin.