Schon wahr, ein Ikea Möbel wird heute ganz anders wahrgenommen als
Ende der 70-er, als diese Kette ihre ersten Verkaufserfolge hatte.
Irgendwie passend zu den damals in der Enrstehung begriffenen Grünen,
die zum Schrecken der Bürger als eine Horde von Waldschraten und
Stricklieseln in die Parlamente stürmte. Das sollte ja etwas sagen,
etwa dies: seht her, wir verzichten auf jede Ausstaffierung und allen
Schnickschnack, denn wir haben etwas zu sagen. Hatten sie damals
auch, später dann waren sie nur noch schlecht gekleidet und hatten
schon weniger zu sagen, heute kleiden sie sich wie alle anderen auch
und zu sagen haben sie überhaupt nichts mehr.
So ist das damals wahrgenommen worden, auf einen Ikea-Sessel passt
eben ein elegant argumentierender Intellektueller, der vermeiden
will, durch aufwendige Möblierung Distanz zu seinen Besuchern
aufzubauen. Und man darf nicht vergessen, dass IKEA damals eine
willkommene Gelegenheit war, das Gelsenkirchener Barock abzulösen,
dessen übelste Ausprägungen in Hotelzimmern zu besichtigen war. Meine
Frau wird nicht müde, die Kulturleistung der britischen Rockband
"The WHO" zu loben, die nach jedem Auftritt eins davon zertrümmerte.
Ganz anders die Wahrnehmung des IKEA-Möbels heute: zu sagen gibt es
anscheinend nichts mehr, ein Moloch namens Markt hat das Denken
überflüssig gemacht und dies ist allgemeiner Konsens. In diesem
Kontext wirkt das IKEA-Möbel schon wieder fad. Der heutige
Grünen-Vorstand auf IKEA-Möbeln ist wohl eine denkbar gelungene
Manifestation des Nichtssagenden.
Im Zuge einer globalen Druckkommerzialisierung unseres Daseins, droht
Ikea, eine ungute Rolle zu spielen. Zu fürchten ist, dass die
Gegenstände, die wir kaufen, überall auf der Welt dieselben sind und
dass wir in Häusern aus auf der ganzen Welt zusammengekauften
Fertigteilen uns bewegen, wobei IKEA wohl der aussichtsreichste
Kandidat sein dürfte, der Repräsentant des Weltgeschmacks in Sachen
Möbel zu werden.
Dgegen regt sich nun offensichtlich Widerstand und das ist
erfreulich, wenn nicht eine Notwendigkeit angesichts der doch
unzuverlässiger werdenden internationalen Produktionsketten. Wer also
etwas zu sagen hat, sitzt derzeit nicht mehr auf Ikea-Möbeln, sondern
zwischen Dingen, von denen er sagen kann: die habe ich selbst
gemacht, aus Erzeugnissen der Region.
Gruß Artur
Ende der 70-er, als diese Kette ihre ersten Verkaufserfolge hatte.
Irgendwie passend zu den damals in der Enrstehung begriffenen Grünen,
die zum Schrecken der Bürger als eine Horde von Waldschraten und
Stricklieseln in die Parlamente stürmte. Das sollte ja etwas sagen,
etwa dies: seht her, wir verzichten auf jede Ausstaffierung und allen
Schnickschnack, denn wir haben etwas zu sagen. Hatten sie damals
auch, später dann waren sie nur noch schlecht gekleidet und hatten
schon weniger zu sagen, heute kleiden sie sich wie alle anderen auch
und zu sagen haben sie überhaupt nichts mehr.
So ist das damals wahrgenommen worden, auf einen Ikea-Sessel passt
eben ein elegant argumentierender Intellektueller, der vermeiden
will, durch aufwendige Möblierung Distanz zu seinen Besuchern
aufzubauen. Und man darf nicht vergessen, dass IKEA damals eine
willkommene Gelegenheit war, das Gelsenkirchener Barock abzulösen,
dessen übelste Ausprägungen in Hotelzimmern zu besichtigen war. Meine
Frau wird nicht müde, die Kulturleistung der britischen Rockband
"The WHO" zu loben, die nach jedem Auftritt eins davon zertrümmerte.
Ganz anders die Wahrnehmung des IKEA-Möbels heute: zu sagen gibt es
anscheinend nichts mehr, ein Moloch namens Markt hat das Denken
überflüssig gemacht und dies ist allgemeiner Konsens. In diesem
Kontext wirkt das IKEA-Möbel schon wieder fad. Der heutige
Grünen-Vorstand auf IKEA-Möbeln ist wohl eine denkbar gelungene
Manifestation des Nichtssagenden.
Im Zuge einer globalen Druckkommerzialisierung unseres Daseins, droht
Ikea, eine ungute Rolle zu spielen. Zu fürchten ist, dass die
Gegenstände, die wir kaufen, überall auf der Welt dieselben sind und
dass wir in Häusern aus auf der ganzen Welt zusammengekauften
Fertigteilen uns bewegen, wobei IKEA wohl der aussichtsreichste
Kandidat sein dürfte, der Repräsentant des Weltgeschmacks in Sachen
Möbel zu werden.
Dgegen regt sich nun offensichtlich Widerstand und das ist
erfreulich, wenn nicht eine Notwendigkeit angesichts der doch
unzuverlässiger werdenden internationalen Produktionsketten. Wer also
etwas zu sagen hat, sitzt derzeit nicht mehr auf Ikea-Möbeln, sondern
zwischen Dingen, von denen er sagen kann: die habe ich selbst
gemacht, aus Erzeugnissen der Region.
Gruß Artur