Lieber tomtom,
zu deinem letzten Thread:
Hau weg den Scheiß! Juncker wird´s richten.
Hauptsache, wir, die engagierten Bürger, sind gut vorbereitet.
zu Deiner letzten Antwort:
Vorweg: ich habe mitnichten resigniert. Aber angesichts der
Dringlichkeit
(ich gehe von einem Zeitfenster von 12-24 Monaten aus, nicht mehr von
vielen Jahren oder gar Jahrzehnten, angesichts der Beschleunigung der
Ereignisse.)
> Werter Tyl, sorry, aber damit bin ich in keinster Weise mehr einverstanden!
> tomtom19582 (07.10.14 08:23)
> Ja, ich bin ebenfalls der Meinung, dass es sich um reine Agonie eines
> überlebten Systems handelt. Doch gerade diese Agonie macht die Zukunft so
> unberechenbar, denn solche Systeme sterben nicht langsam und friedlich,
> sondern neigen zu gewaltsamer Auflehnung gegen das unvermeidliche Ende.
> Davor haben viele Menschen einfach nur Angst!
> Ich selbst setze mich intensiv mit Vertretern von Transitionsbewegungen
> auseinander. Keine der mir bekannten Gruppen erhebt den Anspruch zu wissen,
> wie genau und im Detail eine "neue"
> Zukunft aussehen kann.
> Das ist auch nicht mein Problem mit tt.
> Mir fehlt eine grundlegende Auseinandersetzung.
> Aber sie sind alle von einem Gedanken beseelt (getrieben?!):
> Was passiert in der Übergangszeit und unmittelbar nach dem Zusammenbruch?
> Zusammenbruch beschreibt dabei mehrere Faktoren:
> - Ende des Öls mit derzeit katastrophalen Auswirkungen auf die Versorgung der > Menschen, da niemand an Lösungsansätzen arbeitet.
Das Vorübergehende der Verwendung fossiler Energieträger und die
Begrenztheit der Ressourcen, ist für wache Zeitgenossen seit sehr
langer Zeit erkennbar.
> - Zusammenbruch des Finanzsystems mit ähnlich katastrophalen Auswirkungen auf > die tägliche Versorgung mit dem Notwendigsten, nämlich Wasser, Nahrung,
> Kleidung und Medizin.
> - Beschleunigung des Zusammenbruchs durch radikale klimatische Veränderungen.
> - etc. etc.
Unsere ganzen bisherigen Proto-Kulturen, weltweit, sind auf Treibsand
gebaut.
> Die Menschen setzen sich intensiv mit "Endzeitgedanken" auseinander und
> versuchen Ansätze zu finden, wie man in der Übergangszeit (nicht erst in
> einem neu zu schaffenden System) überlebt.
Für Endzeitgedanken besteht kein Bedarf.
Was es aktuell braucht ist doppelgleisiges Denken:
a) wie komme ich unter Bedingungen einer noch existierenden
Unordnung über die
Runden
b) was ist zutun für die Erschaffung einer tragfähigen wirklichen
Ordnung.
> Da die wenigsten Menschen heute noch (nicht) in der Lage sind (aufgrund
> mangelnden Wissens), sich selbst mit dem Notwendigsten zu versorgen (s.o.),
> wenn kein Wasser mehr aus der Leitung kommt, kein LKW mehr zum Supermarkt
> fährt, keine Medikamente mehr zu haben sind, etc. etc. etc.,
> befassen sich die meisten Vertreter z.B. der Transitionsbewegungen mit genau > diesen Aspekten: Wie können sie sich und andere in einer Gemeinschaft
> friedlich selbst versorgen?
Mir fehlt eine systematisches Vorgehen.
> Dass es dabei noch keine detailliert ausgearbeiteten Lösungen geben kann,
> liegt im Kern der Sache begründet. Die meisten Menschen in der sogenannten
> zivilen Welt müssen erst wieder von Grund auf neu lernen sich selbst zu
> versorgen.
Nicht erst einmal wieder, sondern überhaupt zum ersten Mal unter der
Voraussetzung der Freiheit.
> Kannst Du Dich davon ausnehmen? Ich nicht, obwohl ich mich schon seit einiger > Zeit mit diesen Themen befasse.
> Die Idee dieser Leute, sich zusammen zu tun, auf Basis einer friedlichen
> Gemeinschaft ein "neues Gemeinwesen" aufzubauen und aktiv Zukunft neu zu
> gestalten, halte ich für richtig und verdient meinen größten Respekt.
Ein wirkliches Gemeinwesen ist auch mein Anliegen, aber bei TT fehlt
mir einiges. Das ist mir bei dem Programm der letzten Tagung wieder
einmal klar geworden.
> Die Alternative der meisten anderen "mündigen Bürger", sich nur hinzustellen > und zu jammern oder zu schimpfen, bringt uns hingegen keinen Schritt weiter!
Völlig d´accord.
> Deshalb halte ich es für respektlos, das Tun von Menschen, die sich aktiv den > Veränderungen stellen - auch wenn dabei nicht immer ideale oder langfristig
> realistische Modelle ausprobiert werden - als groben Unfug zu bezeichnen!
Mir ist das ganze zu zahnlos.
> Ist es besser zu resignieren und "auf das Ende" zu warten??
> Ich sage hier ganz deutlich: NEIN!
Resignation ist nun wahrlich nicht meine Sache im Gegenteil:
Ich bin intensiv auf der Suche nach Wegen für die Zukunft.
Ich bin gerade dabei Teile meines Hauses in ein „privat“
betriebenenes Tagungshaus umzuwandeln, mit Kapazitäten bis zu 50
Teilnehmer, Übernachtung in der Größenordnung nur als Matratzenlager
- und Ideen, was anzugehen ist, habe ich in großer Fülle. Ich bin
dabei diese Fülle zu strukturieren und einen Fragen/Aufgaben-katalog
zu erarbeiten.
Darin fließen jahrzehntelange Vorstudien ein, u.a. auch
Erich Jantsch "Selbstorganisation des Universums" 1979, z.Z. leider
vergriffen.
Eugen Rosenstock "Werkstattaussiedlung", 1922 Eine der frühesten
Studien für eine p o s t- und nicht etwa p r ä industriellen
Gesellschaft.
Eine Bezugsquelle für einen Reprint kann ich Dir nennen.
Viele Grüße
Tyl