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  • Russischer Hacker

mehr als 1000 Beiträge seit 29.05.2017

Integration ist keine Einbahnstraße

Ich komme aus der ehm. Sowjetunion und lebe seit über 25 Jahren schon in Deutschland. Gut integriert sollte man meinen. Mein Leben unterscheidet sich kaum vom Leben der Deutschen und viele meiner Freunde sind Deutsche.

Je mehr ich über eigene Integration und Identifikation nachdenke, desto mehr Zweifel habe ich daran. Was ist überhaupt Integration? Eigentlich ein recht schwammiger Begriff. Was bedeutet das und wo sind die Grenzen?

Die Deutschen haben eine klare Vorstellung davon was Integration ist. Für sie ist es in erster Linie ausschließlich mit Forderungen an die Einwanderer verbunden.

Die sollen sich benehmen und unsere Regeln akzeptieren...
Gut, das ist sowieso klar. Das stelle ich auch gar nicht in Frage. Aber die Integrationsforderungen gehen oft darüber hinaus.

Die sollen sich an unser Leben anpassen... (Wir müssen uns nicht verändern) .

Die sollen gefälligst Deutsch sprechen. In der Öffentlichkeit sowieso, und Zuhause am besten auch.

Die sollen ihre andere, uns fremde Identität unterordnen oder im Idealfall ganz ablegen...

Im Grunde lassen sich die vielen mit Integration verbundenen Forderungen zusammenfassen als: Die sollen wenigstens so tun als wären sie wie wir.

Ich finde das ziemlich arrogant und im höchsten Maße intolerant.

Unter erfolgreicher Integration verstehe ich etwas Anderes. Integration ist vor Allem keine Einbahnstraße und kann nicht ausschließlich auf Forderungen basieren. Die Gesellschaft muss auch bereit sein sich zu verändern, wenn sie sich ernsthaft auf Integration von Einwanderern einlässt. Integration gelingt nur dann, wenn sie auf gegenseitigen Respekt basiert. Es kann nicht funktionieren wenn sie nur mit Erwartungen an die Einwanderer verbunden ist.

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