etwasvernunft schrieb am 18.08.2018 18:24:
es gibt ein Dokument des Leiters des Arbeitsamtes, dass die Anwerbung in der Türkei unnötig sei, da man genug Italiener und Spanier habe.
Dahinter stand der Druck der NATO, die mit den Überweisungen der Gastarbeiter der Türkei wirtschaftlich helfen wollte, weil sie als Standort für Mittelstreckenraketen zu wichtig im Kalten Krieg war. Die ersten Arbeitsverträge waren übrigens zeitlich beschränkt, ich meine auf zwei Jahre, und es durften nur Türken aus der westlichen Türkei kommen.
Das macht Sinn und entspricht exakt dem, was ja dann auch passiert ist, weil auch die türkischen Gastarbeiter von der Situation profitiert haben. Nicht wenige haben sich in der Türkei von ihrem Ersparten ein Haus gebaut, dass sich weder eine Türke in der Türkei noch ein Deutscher in Deutschland in einer vergleichbaren bruflichen Situation hätte leisten können. Es ist dann natürlich auch sinniger, sich als privilegierten Türken zu verstehen, anstatt als unterprivilegierten Deutschen. Was nicht heißen soll, dass die Situation sie zur Nicht-Integration gedrängt hätte. Das wirtschaftliche Interesse an Deutschland war eben auch bei den Gastarbeitern höher, als das Interesse am kulturellen Austausch.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (18.08.2018 20:41).