Neubian schrieb am 23.12.2022 11:32:
wer das war und es auch nahtlos öffentlich darlegen könnte. Nur befindet sich die russische Führung durch ihren Ukraineeinmarsch in einer Zwickmühle. Die Sprengung war ja ein offener Kriegsakt. Wenn man nun öffentlich darlegen würde, wer die Täter waren, würde man in Russland selbst eine... nennen wir es mal äquivalente Reaktion fordern, was zu nichts weiter als einer Vergrößerung des Krieges führte. Kann man sich gerade nicht leisten. Da kann man über die USA sagen was man will, aber die hätten da anders reagiert. Die russischen Führungen unterscheiden sich seit Gorbatschow nur im Grad ihrer Naivität und die jetztige ist genau so ein Kapitalknechtsverein wie unter Jelzin. Da hat sich de facto nichts geändert. Daran wird sich auch in der Folge nichts ändern, aber die Zeichen, dass die nächste Führung sich sämtlicher Naivlinge entledigt, stehen sehr gut.
Ein anderes Herangehen an Probleme als "naiv" zu bezeichnen, klingt etwas abgehoben. Ich denke eher, dass der Unterschied darin zu suchen ist, dass in Amerika seit Jahrhunderten kein wirklicher Krieg mehr herrschte. Menschen in Führungspositionen dort sehen deshalb Krieg als eins von vielen politischen Mitteln an. In Russland sind die "älteren Herren" zwar selbst keine "2.WK-Veteranen" mehr, aber sie haben als Kinder noch die direkte Nachkriegszeit erlebt und kennen sowohl die langjährigen Auswirkungen wie auch die Erzählungen ihrer Eltern.
Was können Amerikaner vom Krieg erzählen? Selbst Angehörige von Gefallenen der US-Armee "erleben" dort fast nichts. Ob ich meinen Sohn beerdige, weil er durch eine Kugel oder durch einen Autounfall gestorben ist ... das ist letztlich am Grab egal. Deswegen ist der Kühlschrank daheim trotzdem voll, das Haus in Ordnung und warm, die Überweisung vom Arbeitgeber da und dafür kann ich im nächsten Supermarkt auch einkaufen usw..
Wenn alles in Trümmern liegt, elementare Grundbedürfnisse nicht gesichert sind und dazu bei den kämpfenden Einheiten ständige Lebensgefahr herrscht, nur dann wird man vermutlich Erfahrungen sammeln, die lebenslang den Krieg als abzulehnende "Konfliktlösungsstrategie" definieren.
Um das "Establishment der USA" (und auch europäische / deutsche Politiker) von solchen "Wir unterstützen Euch"-Phrasen zu kurieren und Krieg als probates Mittel der Politik zu deligitimieren hilft nur eins ... Knarre in die Hand und ab an die Front in die erste Reihe!!!