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  • auf_der_hut

mehr als 1000 Beiträge seit 07.05.2008

Re: Blaugefärbte Braune ..

Die Nazis waren nach der Machtübernahme 1933 zunächst sehr erfolgreich in der Regierungsarbeit. Ihre Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zeigten Wirkung, staatliche Investitionen halfen der Konjunktur auf die Beine. Durch rigides Durchgreifen nach innen hörten die Straßenkämpfe auf, überall ging es aufwärts. Außenpolitisch konnte Deutschland große Teile der Einschränkungen und Belastungen durch den Versailler Vertrag kippen. Die Gegner Hitlers hatten es in den ersten Jahren schwer, unabhängig davon, dass sie vom ersten Tag an von Denunziation und Verhaftung bedroht waren. Als den ersten dämmerte, dass Hitler sie in einen neuen Krieg führen würde, war es zu spät. Es gab zwar zunächst keine Kriegsbegeisterung, aber je mehr Deutschland anscheinend mühelos Sieg an Sieg reihte umso besser wurde die Stimmung, noch einmal konnte Hitler sein Volk hinter sich bringen. Das kippte erst sehr spät, als sich die totale Niederlage abzeichnete. Da waren schon 50 Millionen Menschen tot.

Fazit: Der demokratische Staat muss seine Institutionen und Grundlagen notfalls auch gegen die Mehrheit des eigenen Volkes verteidigen. Die AfD steht nicht auf dem Boden des Grundgesetzes und darf keine Macht bekommen, völlig gleichgültig wieviel Prozent sie hat. Auch ein ganzes Volk kann verführt werden und sich irren.

Diese Erfahrung sollten wir nie vergessen. Es geht überhaupt nicht darum, ob die AfD vielleicht in Vielem recht hat und Höcke ein besserer Außenminister wäre als Baerbock und Chrupalla ein besserer Kanzler als Scholz. "Es gibt kein richtiges Leben im falschen" - die AfD steht in der Tradition der NSDAP, sie ist eine weichgespülte Variante der frühen Nazis, auch die ewig ahnungslosen Nationalkonservativen und Marktliberalen finden sich in der gewohnten Rolle als Steigbügelhalter und Türöffner wieder. Nur Idioten machen den gleichen Fehler zweimal.

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