-= Nachtrag =-
Zum zeitlichen Ablauf:
—> 26.9.22: Sprengung NS1 und ein Strang von NS2
—-> 27.09.22: Eröffnung der Baltic Pipe
(seinerzeit die neue Pipeline: Gas aus Norwegen von Dänemark durch die Ostsee nach Polen)
—-> 01.10.22 Inbetriebnahme Baltic Pipe
—-> 03.10.22 Mitteilung von Gazprom über deren offiziellen Gazprom Deutschland Twitter Account: In diesem Tweet wird von Gazprom bestätigt, daß sich der Druck sowohl in beiden Strängen der Nord Stream 1 Pipeline, als auch in einem Strang (Strang A) der Nord Stream 2 Pipeline stabilisiert hätte.
Quelle: https://twitter.com/GazpromDE/status/1576908725264056321
Das deckt sich auch, zumindest für die Nord Stream 1 Pipeline, mit den Aussagen der Betreibergesellschaft Nord Stream 1 AG:
In line with the calculated expectations, the pressure in both lines of the Nord Stream 1 gas pipeline stabilised as of Monday, October 3, 2022.
Quelle: https://www.nord-stream.com/press-info/press-releases/incident-on-the-nord-stream-pipeline-updated-14112022-529/
Etwas schräg ist in meinen Augen jedoch, im gleichen Tweet das Angebot seitens Gazprom, Gas durch Strang B der Nord Stream 2 Pipeline liefern zu können… Zumindest zu dem Zeitpunkt.
Zur Erinnerung:
Durch NS1 wurde aufgrund von irgendwelchen Spielchen Putins (Stichwort: Wartung Turbine) bekanntlich kein Gas geliefert.
Durch NS2 wurde noch nie Gas geliefert, die Betreibergesellschaft war zudem zu dem Zeitpunkt nahezu bankrott, die Investoren hatten ihr Investment auch größtenteils bereits abgeschrieben. Damit im Hinterkopf wurde nur wenige Tage nach der Sprengung die Möglichkeit eröffnet, unter gewissen Umständen Gas durch den unversehrten Strang von NS2 liefern zu können. Also genau das, was Putin bekanntlich immer wollte und uns durch seine Schikanen im Bezug auf NS1 zu erpressen versuchte.
Die zeitliche Nähe zur Eröffnung der Baltic Pipe kann natürlich Zufall sein, sie kann aber auch die Fragilität „westlicher“ Infrastruktur demonstrieren und zusätzliche Unruhe sowohl in den Bevölkerungen der europäischen Länder als auch in den (internationalen) Gasmärkten sorgen.
Ende September ist darüber hinaus ein sehr gut gewähltes Datum, da zum 01. Oktober bekanntlich die Heizperiode anfängt und obiges zusätzlich noch verstärkt.
Ein Angebot dann Anfang Oktober seitens Gazprom zu erhalten, daß aus technischer Sicht die Möglichkeit offeriert werden kann, Gas über den unversehrten Strang von NS2 liefern zu können, kann in meinen Augen fast schon als genialer Schachzug gesehen werden.
Wer sich erinnern kann, wie die Stimmung letzten Herbst sowohl im Volk als auch in den Märkten war, kann das sicherlich bestätigen.
———————————————-
Persönliche Meinung:
Selbst wenn meiner Meinung nach, die selbstverständlich nichts zur Sache tut, sehr viele Indizien dafür sprechen daß Russland am meisten von der Sabotage profitiert hätte, glaube ich nicht daß wir selbst wenn sich herausstellen würde, daß es auch tatsächlich so war, wir das dann als Ermittlungsergebnis präsentiert bekämen.
Begründung: Würde sich (verifizierbar) herausstellen, daß Russland die Finger im Spiel hatte, könnten Rufe nach einem etwaigen NATO Bündnisfall laut werden (Vgl. Terroranschläge vom 11.09.2001). Ländern wie Polen oder den baltischen Ländern wäre das durchaus zuzutrauen. Selbst wenn dies von den besonnenen Ländern abgeschmettert werden würde, reicht meines Erachtens allein schon eine ernsthafte, öffentliche Debatte darüber um diesen Krieg zu verschärfen. Damit einher ginge vermutlich Chaos an den Börsen, Unruhen in den Bevölkerungen etc.
Das kann keiner der anderen wollen, erst Recht nicht der größte Geldgeber der NATO, die USA. Nächstes Jahr ist Wahl, das würde Biden also niemals zulassen.
—> Stattdessen kann ich mir mittlerweile durchaus vorstellen, daß die Ukraine als Bauernopfer präsentiert wird und man ein Szenario konstruieren wird, daß nicht mit der Regierung in Verbindung gebracht werden kann. Irgendwelche Ausständigen oder so…
Im Gegenzug erhält die Ukraine eine extra Ladung neuester NATO-Waffen.
Gruß, Baxter