1FC schrieb am 19.06.2023 15:59:
Selbst wenn meiner Meinung nach, die selbstverständlich nichts zur Sache tut, sehr viele Indizien dafür sprechen daß Russland am meisten von der Sabotage profitiert hätte, glaube ich nicht daß wir selbst wenn sich herausstellen würde, daß es auch tatsächlich so war, wir das dann als Ermittlungsergebnis präsentiert bekämen.
Wer profitiert davon, dass Nord Stream nicht mehr für den Gastransport genutzt werden kann? Russland wohl kaum, denn Russland wäre in dem Fall der Lieferant und kann es nach dem Anschlag ohne Reparatur nicht mehr sein. Das wäre entgegen den eigenen Interessen und somit nicht plausibel.
Sowohl die USA als auch Norwegen wollen uns Gas verkaufen, einen Rabatt bekommen wir nicht. Im Gegenteil, wir zahlen dafür viel mehr als damals für das Pipelinegas an Russland. Die Klimaschäden sind im Falle von Flüssiggas (LNG) doppelt so groß wie im Falle von Pipelinegas, aber auch das ist manchen bekannten Entscheidungsträgern egal. Wer glaubt, dass das lukrative Geschäft kein Grund ist, um einen Krieg mit vielen Opfern und massivster Zerstörung zu provozieren, der kennt die Abgebrühtheit von Geschäftsleuten im politischen Gewand nicht. So etwas müßte therapeutisch behandelt werden. Vor diesem Hintergrund bin ich mir sicher, dass der Journalist Seymour Hersh damit goldrichtig liegt, die USA und Norwegen zu beschuldigen.
Wir sollten die Pipeline reparieren und Gas bei Russland bestellen. Das ist eine angemessene Reaktion auf den Kriegsakt. Ich bin mir sicher, dass wir danach erfahren, wer es gewesen ist.