marduks schrieb am 17.06.2023 18:10:
Passiert ist gar nichts, es geht problemlos ohne russisches Gas. Auch der Preis ist massiv gesunken.
Dennoch bleibt es ein Anschlag auf die deutsche Energie-Infrastruktur und kann natürlich nicht einfach hingenommen werden, nur weil die Folgen (bislang?) nicht so schlimm ausgefallen sind wie zunächst befürchtet. Dies gilt in jedem Fall, ausdrücklich auch dann, wenn sich herausstellen sollte, dass Russland hinter dem Anschlag steckt.
Diese Pipeline der Schande hatte nur einen Zweck: Russische Kriege zu finanzieren.
Sie hatte den Zweck, Deutschland mit Gas zu versorgen, nicht mehr und nicht weniger. Diese Funktion hätte sie zwar aufgrund des Krieges sowieso verloren, weil Sanktionen gegen Russland unvermeidlich wurden. Aber trotzdem kann man so ein Ding nicht einfach massiv sabotieren, um Deutschland in Energie-Panik zu versetzen (mögliches russisches Motiv) oder um - grundsätzlich legitime - Diskussionen über Energieversorgung vs. "Stand with Ukraine" die Grundlage zu entziehen (mögliches ukrainisches Motiv).
Möge sie nie mehr in Betrieb gehen.
Auch dann nicht, wenn sich die politischen Verhältnisse in Russland ändern? Ausgeschlossen ist es ja nicht, dass die Russen kriegsmüde werden, der Kaiser abdanken muss und ins Exil verbannt wird, um einer demokratischen Regierung Platz zu machen.
Der grosse Stratege hat also auch den Gaskrieg verloren.
Nein, der hat China an seiner Seite. Und er exportiert weiterhin fossile Energie (die zu einem nicht geringen Teil auch in Europa ankommt) sogar zu erheblich höheren Preisen als vorher.