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  • Irwisch

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Re: Antifa wird vom Staat finanziert

knarr schrieb am 04.12.2017 17:09:
Und Antifaschismus als persönliche Haltung ist eben deshalb verpönt? Das erschwert die Diskussion über die Etablierung der AfD in Parlament und Gesellschaft, mal ironisch formuliert, solange der vom Staat finanzierte sogenannte "Kampf gegen Rechts" samt der einschlägig verrufenen Antifa als rotes Tuch von der Wiederbelebung entnazifiziert geglaubter Strukturen ablenkt.

Echt, ich hab keine Ahnung, was für dich "Antifaschismus als persönliche Haltung" genau bedeutet oder was sie für sonst irgend jemand bedeutet, der sich darauf beruft oder sich darüber definiert. Und so lange das nicht geklärt ist, bleibt der Begriff schwammig und vieldeutig. Gerade eben beim Einkaufen hab ich mich mit jemandem darüber unterhalten. Er meinte, Faschismus sei vor allem Judenhaß, so als ob Judenfreundlichkeit das Gegenteil von Faschismus wäre. Dabei ist Israel längst selbst zu einem faschistischen Staat geworden, zumindest meiner Definition nach. Auch die USA sind aus meiner Sicht ein faschistischer Staat, ebenso wie Deutschland noch immer ein faschistischer Staat ist. Die wenigsten begreifen überhaupt, daß das kapitalistische Gesllschaftssystem in seinen Grundfesten faschistisch-totalitär ist, weil darin alles dem Profit unterworfen ist und alle, die sich dem nicht unterwerfen, ausgestoßen, unterdrückt und rausgemobbt werden. Wer keine Arbeit findet, der soll laut Müntefering auch nicht essen. Wer Hartz-IV bezieht, ist ein Sozialschmarotzer, der sich in spätrömischer Dekadenz auf Kosten der anderen mästet. Das ist bereits totalitär, die Verfolgungsbetreuung durch die Jobcenter ist bereits faschistisch, aber das verstehen die Leute eben nicht, weil sie gelernt haben, Faschismus sei das Gegenteil von Demokratie und in einer Demokratie käme jeder zu seinem Recht.

knarr schrieb am 04.12.2017 17:09:
Da stimme ich weitgehend zu, allerdings in der Überzeugung, dass sich jeder Mensch unter günstigen Bedingungen auch überwinden kann. In dem Zusammenhang, etwas ot, eine Antwort auf die Frage Was ist Bildung?, die mich wirklich zutiefst in meiner Meinung bestätigte.

Was sind günstige Bedingungen? Täglich acht Stunden malochen gehen? Eine Trauma- oder Psychotherapie machen? Die meisten lehnen es doch bereits ab, sich überhaupt mit ihrer eigenen Psyche zu befassen: »Wer sich mit Psychokacke befaßt, hat einen an der Klatsche.« hört man allenthalben. Die über Jahrzehnte erfolgte systematische Verdummung weiter Bevölkerungskreise zeitigt sichtbar Wirkung.

Bildung ist nach dem Begründer der Kritischen Bildungstheorie Heinz-Joachim Heydorn (1916–1974) der Prozess, in dem der einzelne Mensch als Subjekt in seine eigene Geschichte eintritt. Bildung ist (nach Heydorn) der Ausgang aus der Unmündigkeit und sie soll den Menschen dazu befähigen, sich politisch und solidarisch zu verhalten.

Gute Definition, aber erklär das mal einem jugendlichen mit Smartphone und Facebook-Freundeskreis, der weiß gar nicht, wovon du redest.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.12.2017 17:34).

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