Dem sog. Liberalismus traue ich nicht wirklich zu, Nennenswertes gegen die herrschenden Besitz- und Machtverhältnisse ausrichten zu können oder überhaupt erst zu wollen. Anders aber läßt sich meiner Ansicht und Kenntnis nach diese Sackgasse der menschlichen Entwicklung nicht überwinden. Einen Schutz vor kapitalistischer Willkür, wie auch immer sie sich tarnt, wird es daher im Kapitalismus nicht geben.
Im Übrigen sei darauf verwiesen, daß die Nennung des Freiheitsbegriffs, wie sie im von dir eingeführten Liberalismus geschieht, ohne konkrete Definitionen, wovon man denn bitte wen genau befreien möchte, letztendlich nur Blendwerk und Bauernfängerei darstellt. So stellt das Liberale im Parteinamen der FDP mit Sicherheit nicht die Befreiung der mehr als 9 Millionen Bundesbürger, die in zunehmender Not und ausufernder Armut leben müssen dar. Ich hab's noch heute im Ohr, wie Westerwelle schäumend gegen Hartz-IV-Empfänger hetzte. Daß dieser Hetzer an seiner eigenen Schlechtigkeit zugrunde ging, habe ich keine Sekunde bedauert. Und wenn aus dieser Mischpoke ehemaliger FDP-Mitglieder nun eine neue Partei hervorgeht, dann traue ich dieser noch weniger als der ursprünglichen. Versprechungen und Aussichten bieten viele an, eingehalten werden diese jedoch nie. Daher sind diese Versprechungen als billig anzusehen und dienen wie bei der AfD lediglich dem Zweck, Wähler und Unterstützer anzuziehen. Der Neo-Liberalismus hat sich diesen Begriff ebenfalls auf die Fahnen geschrieben, und man weiß längst, wessen Freiheit von staatlicher Beeinflussung da gemeint ist. Mit anderen Worten: Der Freiheitsbegriff ist längst verbrannt, der macht wache Geister sofort hellhörig.
Zum wiederkehrenden Faschismus siehe auch meinen Beitrag Wenn der Faschismus wiederkehrt.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.12.2017 08:37).