Pragmatiker schrieb am 03.02.2017 10:40:
dass es irgendwo im All noch ein rein aus Antimaterie bestehende Ecke gibt, können die Astronomen mit großer Sicherheit ausschließen
Wie zum Teufel können Astronomen ausschließen, "dass es irgendwo im All noch ein rein aus Antimaterie bestehende Ecke gibt", wenn wir doch fest daran glauben, dass das Universum unzählige Male größer ist als unsere Hubble-Sphäre?
Es geht in den Wissenschaften vor allem darum, aus empirischer Forschung Modelle und Theorien zu entwickeln, die uns erklären, was wir sehen und messen. Gegen Deine Vermutung spricht zum einen, daß wir solche Beobachtungen bisher nicht gemacht haben und zum anderen, daß ein solches Verhalten den - vielfach bestätigten - Theorien widerspricht. Immerhin müßten wir eine Erklärung dafür finden, wie eine solche "rein aus Antimaterie bestehende Ecke" nachträglich nach dem Urknall entstanden sein soll.
Und was hat Astrophysik mit fest daran glauben zu tun?
Wir wissen ja nicht einmal, ob das Universum überhaupt endlich ist:
http://www.esa.int/Our_Activities/Space_Science/Is_the_Universe_finite_or_infinite_An_interview_with_Joseph_Silk
Hier scheint es eher um die Topologie zu gehen.
Wenn das Universum aber unendlich wäre, dann ginge der Anteil des Universums, den wir beobachten können, gegen Null. Und aufgrund dieser unendlich kleinen Beobachtungsmenge wollen wir jetzt "mit großer Sicherheit" ausschließen können, dass es irgendwo im All noch eine "rein aus Antimaterie bestehende Ecke" gibt? Sorry, aber das leuchtet mir nicht ein.
Nein, nicht aufgrund "dieser unendlich kleinen Beobachtungsmenge", sondern aufgrund des Standarmodells der Kosmologie. Es ist kein quantitatives Problem, sondern ein qualitatives, das Du beschreibst, denn es hat nichts mit dem Verhältnis zwischen beobachtet/unbeobachtet zu tun.