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  • Pragmatiker

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Re: Wie können Astronomen Antimaterie außerhalb unserer Hubble-Sphäre ausschließ

the observer schrieb am 03.02.2017 14:41:

Immerhin müßten wir eine Erklärung dafür finden, wie eine solche "rein aus Antimaterie bestehende Ecke" nachträglich nach dem Urknall entstanden sein soll.

Wir müssen ja auch eine Erklärung dafür finden, wie unsere rein aus Materie bestehende Ecke nachträglich nach dem Urknall entstanden sein soll. Genau zu diesem Zwecke zieht man ja die postulierte CP-Verletzung heran.

Und was hat Astrophysik mit fest daran glauben zu tun?

Es ging um die Annahme, dass das Universum nicht begrenzt ist. Diese wird aus dem kosmologischen Prinzip abgeleitet. Zu dem Zeitpunkt als das kosmologische Prinzip entstand, war es nicht viel mehr als eine Arbeitshypothese, auf die man sich geeinigt hat, um daraus weitere Hypothesen ableiten zu können.

Das ist auch kein unübliches Vorgehen. Es gibt in der theoretischen Informatik auch tausende Papers, die NP != P voraussetzen, und kaum welche, die NP = P voraussetzen. Auch wenn der Beweis weiter aussteht, hat man sich also informell darauf geeinigt, für die weitere Forschung von NP != P auszugehen. Ein vollkommen legitimes Vorgehen. Und genau das meinte ich mit der zugegebenerweise etwas flapsigen Formulierung "fest daran glauben".

Hier scheint es eher um die Topologie zu gehen.

Nein, da geht es nicht bloß um die Topologie. Es ist völlig unklar, ob das Universum endlich oder unendlich ist. Wir wissen bislang nur, dass es selbst im endlichen Fall mindestens 100 mal größer ist als unsere Hubble-Sphäre. Solltest Du dies abstreiten, bitte ich um auch nur eine ernstzunehmende Quelle, in der ein unendliches Universum als unwahrscheinlich eingestuft wird.

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