Leo Fischer hat vor einigen Monaten den als Kabarettistin (eigentlich: Poetry-Slammerin) verkleideten österreichischen Unter- und Nachtwäsche-Ständer mit kleinbürgerlichen Kunst-Ambitionen als solchen wunderbar beschrieben und entlarvt (der einschlägig als Massenmörder bekannte Anstreicher und Kunstpostkartenmaler, gebürtig aus Branau a.I. aus dem vorletzten Jahrhundert, wäre erblasst vor Neid).
Nun nimmt T. Konicz diese mediale Kunst-Figur historisch auseinander. Und er macht das sehr gut, ziemlich professionell: Nicht Lasselsberger selbst ist das Ziel, sondern das, was sie darstellt. Hierin sind sich Fischer und Konicz in ihrer jeweiligen, objektivierenden Analyse ebenbürtig.
-Nichts für Idioten et al. . Das wäre mal nebenbei anzumerken.
Lasselsberger ist als Projektionsfläche perfekt für das pseudo-renitente, dem Wahnsinn ob der eigenen Ohnmacht angesichts des Weltengangs zugeneigte Kleinbürgertum. Das nutzen die (deutschen) Medien, bis es quietscht. Insofern sollte die Kritik nicht so sehr die arme, nicht sonderlich talentierte Frau meinen, als vielmehr diejenigen treffen, die diesen reaktionären, aktuell mit Antisemitismus aufgeladenen, unreflektierten Bullshit multiplizieren. Dass sich dabei besonders Öffentlich Rechtliche hervortun, wirft ein bezeichnendes Bild auf dieses 'Land' mit seiner außerordentlich an Niederträchtigkeiten und Grausamkeiten reichen, jüngeren Geschichte.