Und dabei hat er sich so viel Mühe gegeben, wenn auch die sprachlichen Verrenkungen, nicht darüber hinwegtäuschen konnten, dass seine Argumentation auf der Prämisse beruht, die Kunstfigur Lisa Eckhart wäre mit der realen Lisa Eckhart gleichzusetzen. Wie du schon richtig schreibst, Lisa Eckhart ist die Kunstfigur. Lisa Eckhart, die hinter der Kunstfigur steckt, hätte es "einfach" haben können und wie vom Autor fälschlicherweise unterstellt, sich dafür rechtfertigen können. Dass sie es eben nicht getan hat, rechne ich ihr an. Es ist sogar beinahe zwingend nötig, weil die Wirkung ihrer Figur davon abhängig ist, dass sich der Zuschauer stets - möglicherweise angewidert - fragt, ob das noch die Figur ist oder eben doch ein echter Mensch. In fast jedem Interview macht sie deutlich, dass genau das auch ihr Ziel ist. Sie kann schließlich nichts dafür, dass Leute wie Konicz intellektuell daran scheitern das Wesen einer satirischen Figur, geschweige denn eine Eckhart, zu begreifen. Sie auch noch als "Kleinkünsterin " (sic) zu bezeichnen, "an deren Anfang ein antisemitischer Tabubruch lag", macht gleichermaßen deutlich, dass er zum einen nicht die leiseste Ahnung hat und sich lediglich einer Argumentation bedienen kann, die darauf fußt die Person Lisa Eckhart zu diffamieren und persönlich anzugreifen. Schäbig und einfallslos.
Eckhart verfolge ich nun schon seit vielen Jahren und sie ist wirklich schwer zu fassen. Dennoch muss man nicht zwischen den Zeilen lesen können, um zu erahnen, dass sie natürlich nichts mit der Figur gemein hat. Vielleicht aber auch doch.