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  • Subzero

mehr als 1000 Beiträge seit 06.06.2000

Sehr geehrter Herr Konics

Trotz der unzähligen "Tabubrüche", die seit der Sarrazin-Debatte von der Neuen Rechten begangen worden sind, um den öffentlichen Diskurs immer weiter zu enthemmen und zu verwildern

In einem Diskurs darf es keine Tabubrüche geben. Einfach weil es in einem Diskurs keine Tabus geben darf. Gibt es welche, dann ist es kein Diskurs, sondern eine Scheindiskussion, deren Ausgang vorher durch die Tabuerklärung schon einseitig festgelegt wurde - bestimtme Argumente sind als Heräsie von vornherein als ketzerisch festgelegt und somit verboten. Das dürfte jeder Linke aus den Diskussionen seinerr kommunistisch-maoistischen Politgruppe kennen. Dort ist das Ergebnis ja auch vorher festgelegt und man diskutiert nicht über das Ergebnis und dessen Sinnhaftigkeit, sondern wie man politreligiös korrekt zu diesem kommt.

Zentral hierfür war die Debatte um Äußerungen der österreichischen Kabarettistin Lisa Eckhart, deren Kunstfigur im Kontext der feministischen MeToo-Kampagne mit dem Vorwurf der sexuellen Nötigung nichtjüdischer Frauen durch Juden spielte.

Hier hat die Künstlerin eine Ebene betreten die zu intelligent für die üblichen Kiemenatmer ist. Sie hat der #metoo-Bewegung in die Kniekehlen gelatscht, in dem sie einfach eine Minderheit gegen eine andere gesetzt hat und einen mentalen deadlock bei den entsprechenden Berufsempörten verursacht hat.
Bei den Berufsempörten wußte man nicht so recht, was man davon halten sollte.
Entweder man erkennt an, daß es dort durchaus Juden gab, die sexuell genötigt haben und spricht somit den Juden ihre pauschale Heiligkeit ab und ist antisemitisch oder man erkennt es nicht an, kann aber am Fakt der Teilmenge jüdischer Täter nichts ändern und mußsomit #metoo über Bord werfen. Da man beides nicht will kommt es zu einer mentalen Übersprungshandlung. Man ist beleidigt, darf sich aber nicht eingestehen weshalb.
Das war fast so fein wie die Aktion von 4chan "Islam is right about women!".

Die mehrfach preisgekrönte Künstlerin erörtert die Schwierigkeiten im Umgang mit Minderheiten, mit Schutzwürdigen, mit Verehrungswürdigen, wenn diese Personengruppen sich Verfehlungen leisten, schuldig werden oder straffällig.
WDR

Schon diese Antwort, die durch Männer begangene Vergewaltigungen zu Straftaten von Minderheiten erklärt, stellt einen Skandal dar.

Sind Minderheiten sakrosankt? Dürfen sie überhaupt sakrosankt sein? Wir müssen über Personenguppen, Minderheiten und von denen verursachte gesellschaftliche Probleme reden. Der Versuch, problematische Minderheiten in der Masse der "Männer" aufzulösen ist nicht zielführend - denn es löst die von diesen Personengruppen ausgehenden Probleme nicht, sondern führt zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft. Naja, Köln Hauptbahnhof waren damals ja auch "Männer". Lauter Leos und Maltes. Oder so.

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