Deshalb ist es nur verständlich, dass man einen eigenen Staat haben wollte ...
Dass viele Juden einen eigenen Staat haben wollten, ist gewiss durchaus verständlich. Aber ist das schon ein hinreichender Grund dafür, dass es Wirklichkeit wurde?
Die Gründung Israels hätte nicht stattfinden können, wenn damals nicht Palästina eine britische Kolonie (egal ob in Form eines UN-Mandats oder nicht) gewesen wäre. Da konnte man einfach verfügen, dass die "Entkolonisierung" in der Weise stattfindet, dass da nun ein jüdischer Staat gegründet wird. Wille und Wunsch der Palästinenser war es sicher nicht. Insofern kann man durchaus sagen: Israel ist ein Stück Kolonialismus, das bis in die jetzige Zeit hineinreicht.
... und dies durch die internationale Staatengemeinschaft unterstützt wird.
ja, das wäre die entscheidende Frage: warum hat die "internationale Staatengemeinschaft" (d.h. die Staaten, die mächtig genug warum, um da mitzureden) das unterstützt. Gleich wird sich ein Shitstorm erheben, aber ich schreibe es trotzdem: die westlichen Großmächte wollten auf diese Weise einen Brückenkopf im einerseits wichtigen, andererseits "unsicheren" Nahen Osten errichten. Wie schön, dass da der Moralinger wegen der Judenverfolgung durch die Nazis so gut dazu passt! Damit dürfte auch klar sein warum
die internationale Staatengemeinschaft in den letzten 50 Jahren kolossal versagt hat, eine vernünftige, praktikable und nachhaltige Lösung für den Nahostkonflikt zu finden.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (31.10.2023 13:52).